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Lauterbach: Impfkommission sollte Grippeschutz-Empfehlung ändern

Archivmeldung vom 28.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Karl Lauterbach  (2020)
Karl Lauterbach (2020)

Bild: Eigenes Werk /OTT

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat der Ständigen Impfkommission (Stiko) geraten, ihre Empfehlung für die diesjährige Grippe-Impfung zu überdenken. "Es wäre sinnvoll, wenn die Ständige Impfkommission ihre Empfehlungen überarbeiten würde", sagte Lauterbach der "Bild am Sonntag".

Die Stiko empfiehlt, auch im Pandemie-Jahr, vorrangig Über-60-Jährige, chronisch Kranke und Mitarbeiter in medizinischen Einrichtungen gegen die Grippe zu impfen. "Die Kombination aus Covid-19 und der Grippe ist für jeden extrem gefährlich, nicht nur für Risikogruppen." Die Impfung sollte außerdem von allen Krankenkassen erstattet werden.

"Wir können nicht zur Impfung aufrufen und dann die Kosten im Unklaren lassen." Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Kantar/Emnid für die "Bild am Sonntag" haben 42 Prozent der Menschen in Deutschland vor, sich in diesem Jahr gegen die Grippe impfen zu lassen (55 Prozent planen keine Impfung, drei Prozent machten keine Angabe). Das Institut leitet daraus ab, dass zwischen 27 und 33 Millionen Bürger ab 14 Jahren sich in diesem Jahr gegen Grippe impfen lassen wollen. Nach der Aufstockung durch die Bundesregierung stehen in Deutschland rund 26 Millionen Impfdosen zur Verfügung. Stephan Hofmeister, Vize-Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, geht davon aus, dass das nicht reichen wird. "Man kann sich leicht ausrechnen, dass der Vorrat nicht ausreichen würde, wenn sich alle 83 Millionen Menschen in Deutschland impfen lassen wollten", so Hofmeister.

"Wir raten unseren Mitgliedern deshalb, sich an der Empfehlung der Ständigen Impfkommission zu orientieren." Die meisten großen Unternehmen bieten auch in diesem Jahr wieder betriebliche Grippeimpfungen an. Der Autohersteller Daimler hat laut "Bild am Sonntag" seine Impfmengen in diesem Jahr aufgestockt. Für die Erhebung befragte Kantar/Emnid am 24. September insgesamt 505 Menschen. Frage: "Wollen Sie sich in diesem Jahr gegen die Grippe impfen lassen?"

Lauterbach für kostenlose Grippe-Impfungen

Karl Lauterbach fordert, dass die Krankenkassen in diesem Herbst und Winter für alle Versicherten eine Grippeschutz-Impfung bezahlen - wegen Corona. "Die Grippeschutzimpfung sollte unbedingt bei allen Versicherten erstattet werden. Es ist eine sehr sinnvolle Maßnahme mit geringen Kosten", sagte Lauterbach der "Welt am Sonntag".

Wegen der Corona-Pandemie raten Ärzte in diesem Jahr besonders zur Grippeschutzimpfung. Allerdings übernehmen viele Anbieter die Kosten nur für Patienten, die nachweislich zu einer Risikogruppe zählen. Und nur wenige wollen dies wegen Corona in diesem Jahr ändern, wie eine Umfrage der "Welt am Sonntag" unter 26 Anbietern zeigt.

Dass der Impfstoff durch vermehrtes Impfen knapp werden könnte, fürchten die Fachpolitiker im Bundestag eher nicht. "Auch dieses Jahr wird der Impfstoff reichen - wir können es uns leisten, diesen allen Versicherten kostenfrei zur Verfügung zu stellen", sagte Lauterbach. Ähnlich äußerte sich die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Kordula Schulz-Asche: "Wir müssen mit einer präventiven Strategie in die kalte Jahreszeit gehen, um steigende Grippe- und Covid-19-Infektionen zu verhindern." Die deutlich gesteigerte Anzahl der diesjährigen Grippeschutz-Impfdosen spreche dafür, dass eine größere Bevölkerungsgruppe diese auch finanziert bekommen sollte.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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