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Plagiatsaffäre: CDU-Politiker Bergner will Schavan im Amt halten

Archivmeldung vom 08.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Annette Schavan Bild: Laurence Chaperon / CDU/CSU-Fraktion
Annette Schavan Bild: Laurence Chaperon / CDU/CSU-Fraktion

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium und Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Bergner (CDU), hat sich für den Verbleib von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) im Amt ausgesprochen. "Die Bedingungen von vor 30 Jahren sind nicht mit den Bedingungen von heute zu vergleichen", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe).

Was mit Schavan geschehe, sei "unverhältnismäßig". Bergner fügte hinzu: "Ich sehe mich völlig außerstande, damit irgend eine Rücktrittsforderung zu verbinden. Das brächte ich nicht fertig. Ich kann mir vielmehr gut vorstellen, dass Annette Schavan im Amt bleibt. Ich schätze ihre Arbeit."

Umfrage: Zwei Drittel fordern Schavans Rücktritt

Nach der Aberkennung ihres Doktortitels ist Annette Schavan (CDU) als Bundesbildungsministerin nicht mehr tragbar: Davon sind zwei Drittel der Bundesbürger überzeugt. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentativen Umfrage des Online-Marktforschungsinstituts Mafo im Auftrag von "Handelsblatt-Online".

Auf die Frage, ob sie es für angemessen halten, dass Annette Schavan von ihrem Ministeramt zurücktritt, antworteten 66,5 Prozent der Befragten mit "Ja". Insgesamt gnädiger im Fall Schavan äußerten sich die Älteren unter den Befragten: Während unter den 46- bis 65-Jährigen 52,3 Prozent einen Rücktritt fordern, sind es bei den 18- bis 30-Jährigen immerhin 73,8 Prozent.

Während die Befragten Annette Schavan nicht mehr für tragbar im Amt halten, wollen sie auf das Bildungsministerium als solches aber nicht verzichten. Wie die Mafo-Umfrage ergab, sagen 64 Prozent der Befragten: "Ja, Deutschland benötigt ein Bildungsministerium auf Bundesebene."

Die Universität Düsseldorf hatte Schavan am Dienstag nach neun Monaten Prüfung wegen "vorsätzlicher Täuschung" in ihrer Promotionsarbeit den vor 33 Jahren erworbenen Doktortitel entzogen. Schavan, die am Freitag nach einer fünftägigen Dienstreise in Deutschland zurückerwartet wird, hat bereits juristische Schritte gegen diese Entscheidung angekündigt.

CDU-Politiker Böhmer: Schavan wird bald Konsequenzen ziehen

Der CDU-Politiker Wolfgang Böhmer glaubt nicht, dass Bildungsministerin Annette Schavan dem öffentlichen Druck nach der Aberkennung ihres Doktortitels lange standhalten kann. Sie wisse, was ihr bevorstehe und müsse selbst entscheiden, ob sie sich das zumuten wolle, sagte der ehemalige Ministerpräsident Sachsen-Anhalts dem Deutschlandfunk.

"Ich werde ihr keinen öffentlichen Ratschlag geben. Sie ist fair genug, das selbst zu entscheiden, und es gehört meiner Ansicht nach auch zur Würde, eine solche Entscheidung selbst zu treffen und nicht öffentlich genötigt zu werden", so Böhmer weiter. Der Politiker wies auch auf die Ähnlichkeit der Situation zum damaligen Plagiatsfall Karl-Theodor zu Guttenbergs hin. Der Philosophische Fakultätsrat der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf hatte Schavan am Dienstag den Doktortitel aberkannt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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