FDP-Chef lehnt staatliche Hilfe für von russischen Importverboten betroffene Betriebe ab
Archivmeldung vom 08.08.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserDer FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner hält nichts von staatlicher Unterstützung für jene Unternehmen, die unter den russischen Importverboten leiden. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" äußerte sich Lindner "sehr zurückhaltend" zu entsprechenden Überlegungen.
Die im Russland-Geschäft engagierten Betriebe wüssten um die unternehmerischen Risiken. "Deshalb kann der Staat nicht sofort zur Hilfe eilen", sagte der FDP-Chef. Lindner mahnte Politik und Wirtschaft zu Gelassenheit angesichts der russischen Einfuhrverbote für Agrarprodukte aus dem Westen. "Niemand hat ein Interesse an einer Eskalation. Aber der Westen ist gut beraten, seine Werte, Freiheit, Frieden und Völkerrecht zu verteidigen. Freiheit und Frieden kommen vor Wirtschaftsinteressen", sagte der Liberale.
Importstopp trifft Firmen in Sachsen-Anhalt - Preisdruck durch Überangebot
Der russische Importstopp für Lebensmittel aus der EU wird nach einem Bericht der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" indirekt auch Firmen in Sachsen-Anhalt treffen. Weil Russland als Markt wegbreche, entstehe hierzulande eine Überproduktion, welche die Preise drücke, schreibt das Blatt. Längerfristig könnten dadurch Arbeitsplätze in Gefahr geraten, warnte Thomas Brockmeier, Hauptgeschäftsführer der IHK Halle-Dessau, dem Bericht zufolge. Direkte Folgen des Embargos für die Unternehmen werden sich nach Ansicht von Fachleuten aber in Grenzen halten, heißt es weiter. Die zumeist mittelständischen Firmen im Land hätten keine nennenswerten Handelsbeziehungen mit Russland, sagte Thomas Lange, Geschäftsführer der Agrarmarketinggesellschaft, dem Blatt.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung - Mitteldeutsche Zeitung (ots)