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Ex-Innenminister Seiters zu Bad Kleinen: "Kapitel für mich seit Jahren abgeschlossen"

Archivmeldung vom 02.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Rudolf Seiters (2013), Archivbild
Rudolf Seiters (2013), Archivbild

Foto: Sigismund von Dobschütz
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der frühere Innenminister Rudolf Seiters will sich in den neu entbrannten Streit um die "Spiegel"-Berichterstattung zum GSG-9-Einsatz in Bad Kleinen vor 27 Jahren nicht einmischen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Seiters vor dem Hintergrund des gerade vom "Spiegel" veröffentlichten internen Untersuchungsberichts, er überlasse die Bewertung "dem Urteil objektiver Beobachter". Seiters betonte: "Für mich persönlich ist das Kapitel seit vielen Jahren abgeschlossen."

Der CDU-Politiker war infolge des Einsatzes, bei dem RAF-Terrorist Wolfgang Grams sowie ein Polizist getötet worden waren, von seinem Ministerposten zurückgetreten. Der "Spiegel" hatte unter Berufung auf eine anonyme Quelle berichtet, Grams sei von einem Polizisten erschossen worden. Tatsächlich hatte der RAF-Terrorist sich wohl selbst erschossen. Eine vom Nachrichtenmagazin eingesetzte Überprüfungskommission sprach in einem jetzt veröffentlichten Bericht von einem "journalistischen Fehler". Der damalige Titelgeschichten-Autor Hans Leyendecker nannte den Bericht "unredlich und unseriös".

Seiters sagte, es sei richtig, dass der "Spiegel" sich "der Aufarbeitung der eigenen Berichterstattung über Bad Kleinen nunmehr intensiv angenommen hat". Es sei aber offensichtlich auch zwangsläufig. Der CDU-Politiker sagte, er habe "auch in der Vergangenheit ausschließlich auf den eindeutigen Bericht des Deutschen Bundestages verwiesen". Das Parlament hatte die Ergebnisse mehrerer Gutachten, wonach sich Grams die tödlichen Verletzungen selbst zugefügt hatte, bestätigt.

Sein Rücktritt sei zwar schmerzhaft gewesen. "Meiner Reputation in der Öffentlichkeit aber hat er nicht geschadet. Man vergesse aber auch nicht die Beamten, die damals - was den angeblichen Todesschuss anbetrifft - zu Unrecht an den Pranger gestellt worden seien." Sein Rücktritt sei ein "doppelter Akt der Schadensbegrenzung gewesen", so Seiters. "Da die medizinische Untersuchung der Todesursache viele Monate in Anspruch nehmen würde, war mein Rücktritt ein Signal an die Bevölkerung, dass der Staat nichts vertusche und dass ohne Ansehen der Person aufgeklärt werde."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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