Union kritisiert geringe Investitionen in Wasserstraßen

Von Photograph by Greg O'Beirne - Eigenes Werk, CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=346986
Unionsfraktionsvize Stephan Stracke (CSU) hat die fehlenden Investitionen in die deutschen Wasserstraßen trotz Sondervermögen kritisiert. "Die Wasserstraßen gehen bei den Mitteln aus dem Sondervermögen derzeit leer aus", sagte der CSU-Bundestagsabgeordnete den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.
"Das ist für uns ein unhaltbarer Zustand, zumal wir sie als genauso
unentbehrlich erachten wie die Verkehrsträger Straße, Schiene und Luft."
Stracke
kündigte an, in den Haushaltsverhandlungen nachbessern zu wollen.
"Deshalb werden wir uns in den Haushaltsberatungen dafür einsetzen, hier
eine vernünftige Mittelausstattung für die Wasserstraßen zu erreichen,
damit der hohe Modernisierungsbedarf gedeckt werden kann. Die
Wasserstraßen sind für unsere Volkswirtschaft von herausragender
Bedeutung", sagte er.
"Trotz des Sondervermögens werden nach
derzeitiger Ausgestaltung alle Verkehrsträger unterfinanziert sein. Das
werden wir so nicht hinnehmen. Die Bevölkerung erwartet von uns als
Koalition, dass wir in den nächsten Jahren die Verkehrsinfrastruktur auf
Vordermann bringen. Deshalb werden wir uns in den Beratungen für
deutliche Nachbesserungen einsetzen."
Investitionen in die
Wasserstraßen hat die schwarz-rote Regierung explizit in ihrem
Koalitionsvertrag versprochen. Schon heute leide die Verlässlichkeit von
Binnenschiffstransporten "unter Einschränkungen durch Niedrigwasser,
besonders am Rhein, und unter der stark sanierungsbedürftigen
Infrastruktur der Kanäle", erklärte der Verband chemischer Industrie,
für deren Mitglieder die Wasserstraße ein bedeutender Verkehrsträger
ist. "Deutschland darf diesen Verkehrsweg nicht austrocknen lassen -
jetzt ist die Zeit zu investieren", sagte VCI-Geschäftsführer Wolfgang
Große Entrup den Zeitungen.
Auch der Verkehrspolitiker Tarek
Al-Wazir (Grüne) kritisierte die geringen Mittel für Wasserstraßen.
"Wenn diese Infrastruktur nicht zuverlässig genutzt werden kann,
verliert der Standort an Attraktivität", sagte er. "Mit der reinen
Fortschreibung der Mittel im Bundeshaushalt können aber nicht einmal die
notwendigsten Reparaturarbeiten abgedeckt werden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur