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Forsa: Grüne und AfD legen zu auf 16 Prozent, SPD sinkt auf 17 Prozent

Archivmeldung vom 03.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de

Im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer verliert die SPD gegenüber der Vorwoche einen Prozentpunkt, die Linke rutscht um zwei Prozentpunkte ab. Zulegen können die Grünen (+1%punkt) und die AfD (+2%punkte). Damit liegen SPD, Grüne und AfD nahezu gleichauf. Grüne und AfD haben momentan mit jeweils 16 Prozent die höchsten Werte seit der Bundestagswahl. Eine schwarz-grüne Koalition hätte in dieser Woche mit 46 Prozent ähnlich viele Wähler wie eine "Große" Koalition aus Union und SPD.

Wenn jetzt der Bundestag neu gewählt würde, ergäbe sich folgende Stimmverteilung: CDU/CSU 30 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 17 Prozent (20,5%), FDP 8 Prozent (10,7%), Grüne 16 Prozent (8,9%), Linke 8 Prozent (9,2%), AfD 16 Prozent (12,6%). 5 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). 26 Prozent aller Wahlberechtigten sind derzeit unentschlossen oder würden nicht wählen (Nichtwähler 2017: 23,8%).

Bei der Kanzlerpräferenz ist Finanzminister Olaf Scholz (SPD) Verlierer der Woche im RTL/n-tv-Trendbarometer. Wenn eine Direktwahl der Kanzlerin/des Kanzlers möglich wäre, käme Scholz nur noch auf 20 Prozent, drei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Damit wächst der Vorsprung von Angela Merkel gegenüber Scholz auf 22 Prozentpunkte. Im Duell Merkel/Nahles führt die Kanzlerin unverändert mit 34 Prozentpunkten.

forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: "Scholz ist dem Links-Schwenk der SPD gefolgt. Dadurch gewinnt er nicht, wie erwartet, an Sympathie, sondern büßt an Zustimmung ein."

Nur 12 Prozent der Arbeiter würden SPD wählen

Warum bleibt die SPD seit Wochen so schwach? Für das RTL/n-tv-Trendbarometer hat forsa die Daten von insgesamt mehr als 10.000 Befragten ausgewertet. 17 Prozent der Wahlwilligen würden derzeit der SPD ihre Stimme geben. Von allen Wahlberechtigten wären das nur 13 Prozent, und somit die schwächste Wählermobilisierung, die die SPD je bei einer Bundestagswahl zu verzeichnen hatte. Selbst bei der ersten, für die Partei enttäuschenden Wahl in der neuen Republik, wählten 22 von 100 Wahlberechtigten die Sozialdemokraten. Die Zahl der SPD-Wähler war zu Zeiten von Willy Brandt und Helmut Schmidt mit 41 bzw. 38 Prozent aller Wahlberechtigten bei den Wahlen 1972 und 1976 dreimal höher als heute. Und selbst bei den für die deutsche Sozial-demokratie schwächsten Reichstagswahlen im Mai 1924 und der "Hitler-Wahl" 1933 gaben mehr Wahlberechtigte (15,7 bzw. 16,1 Prozent) der SPD ihre Stimme als sie derzeit wählen wollen. Gerhard Schröder konnte 1998 immerhin noch 33 von 100 Wahlberechtigten als Wähler gewinnen.

Wer würde heute noch SPD wählen? Die Zustimmung ist in allen gesellschaftlichen Gruppen der Wahlberechtigten ähnlich niedrig: Bei Arbeitern (12%), Angestellten (12%), Beamten (11%), Selbstständigen (7%), Rentnern (15%), Schülern und Studenten (13%) und Arbeitslosen (13%). Im Westen hegen 14 Prozent der Deutschen Sympathien für die SPD, im Osten nur acht Prozent. Auch zwischen den Altersgruppen gibt es nur geringfügige Unterschiede, zwischen 11 Prozent (bei den 45- bis 59-Jährigen) und 15 Prozent (bei den über 60-Jährigen). Sogar von jenen, die sich selbst als links einstufen, fühlen sich nur 18 Prozent zur SPD hingezogen.

forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: "Das zentrale Problem der SPD ist, dass sie ihre früheren Wähler aus der politischen und gesellschaftlichen Mitte verloren hat. Die meisten Wahlberechtigten (54%) ordnen sich selbst der Mitte zu - aber nur 9 Prozent von ihnen würden derzeit sozialdemokratisch wählen. Nur fünf Prozent dieser Mitte-Wähler trauen der SPD zu, die politischen Probleme des Landes zu lösen. Ohne die Rückgewinnung der Mitte kann die Partei aber keine Renaissance erleben. Es ist allerdings nicht erkennbar, dass sich die SPD überhaupt um die Sorgen und Wünsche der Mitte kümmert."

Datenbasis:

Die Daten zum Zustand der SPD wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Rahmen des RTL/n-tv-Trendbarometers im August 2018 erhoben.

Die Daten zur Kanzler- und Parteienpräferenz wurden vom 27.-31.8.2018 im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.503 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5%punkte.

Quelle: Mediengruppe RTL Deutschland (ots)

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