Haushalt 2025: Linke kritisiert "finanzpolitischen Irrgarten"
Die Linke hat den Haushaltsplan für das laufende Jahr scharf kritisiert. Der Entwurf der schwarz-roten Koalition sei ein "finanzpolitischer Irrgarten", sagte Linken-Haushaltssprecher Dietmar Bartsch am Freitag in Berlin.
Es mangele dem Etat an Transparenz. Spielräume gebe es nur für
Militärausgaben, so Bartsch weiter. "Versprochen gebrochen, das ist das
Motto des Bundeskanzlers", ergänzte der Linken-Politiker mit Blick auf
die Ausnahme von der Schuldenbremse allein für Aufrüstung.
Er
selbst hätte sich ein höheres Selbstbewusstsein der Koalitionsfraktionen
gewünscht, anstatt nur alle Wünsche der Regierung durchzuwinken. Auf
den von der Bundesregierung angekündigten "Herbst der Reformen" werde
die Linke mit einem "heißen Herbst" antworten, kündigte Bartsch an. Man
wolle damit Angriffe auf den Sozialstaat abwehren.
Das
Bundeskanzleramt habe sich zu einer "Schlagwortschmiede" entwickelt. Der
Haushalt sei auf Unwahrheiten gebaut und stelle keinen "Motor für
Wirtschaft und Wachstum" dar. Gleichzeitig werde der Rüstungsindustrie
ein "Freifahrtschein" ausgestellt, kritisierte der Linken-Politiker. Mit
dem Etat wachse der Druck auf den Sozialstaat.
Sebastian
Schäfer, Sprecher für Haushaltspolitik der Grünen-Fraktion, bemängelte,
dass man in der Vergangenheit Investitionen während der Niedrigzinsphase
verpasst habe. Man habe "Schulden in unserer Infrastruktur gemacht",
sagte Schäfer. Es brauche eine "grundlegende Reform der Schuldenbremse",
forderte der Grünen-Politiker.
Dieser Forderung schloss sich
auch Bartsch an. Die Schuldenbremse ein speziell deutscher "Fetisch",
den kein anderes Land in dieser Form nachmache. Zudem gebe es breite
Kritik von Ökonomen an der Schuldenbremse, mahnte der Linken-Politiker.
Weiter
warf Schäfer der Bundesregierung Tricksereien durch
"Verschiebebahnhöfe" vor. Zudem setze man durch Kürzungen bei der
Entwicklungshilfe den guten Ruf Deutschlands in der Welt aufs Spiel. Die
Grünen wollen auch eine stärkere Unterstützung der Ukraine, welche
durch die Ausnahme von der Schuldenbremse für Rüstung möglich wäre.
Schließlich kritisierte Schäfer die Attitüde von Bundeskanzler Friedrich
Merz (CDU), immer wieder spontan konkrete Kennzahlen anzukündigen, die
nicht realistisch seien. "Diese Republik ist nicht Blackrock", sagte
Schäfer.
Quelle: dts Nachrichtenagentur