BDI-Präsident: "Ausländerfeindlichkeit der AfD ist schlicht dumm"
Archivmeldung vom 18.01.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer neue BDI-Präsident Peter Leibinger warnt vor Gefahren für den Standort Deutschland, die von der AfD ausgehen. "Ich finde vieles an dieser Partei unerträglich", sagte Leibinger dem "Spiegel".
"Das fängt bei ihrem Antisemitismus an, den ich widerlich finde." Hinzu 
kommt laut dem Industriefunktionär: "Die Ausländerfeindlichkeit der AfD 
ist schlicht dumm, schon weil wir ein Land sind, dessen Arbeitsmarkt 
Einwanderung braucht."
Eine weitere Gefahr sieht Leibinger in der
 AfD-Forderung nach einem EU-Ausstieg. "Die deutsche Wirtschaft hat 
enorm von der Europäischen Union profitiert, und das wird auch in 
Zukunft so sein." Aus seiner Sicht wäre es gut, wenn sich mehr 
Wirtschaftsführer gegen die AfD positionierten. Er wolle Unternehmer 
ermuntern, sich zu ihren Grundüberzeugungen zu bekennen. "Aus unserem 
Eigentum und unseren Privilegien ergibt sich auch eine 
Gemeinwohlpflicht."
Außerdem kritisiert Leibinger, dass 
US-Wirtschaftsbosse wie Facebook-Gründer Mark Zuckerberg jetzt auf den 
Kurs des künftigen US-Präsidenten Donald Trump einschwenken. "Man muss 
sich seiner Grundwerte bewusst sein und dauerhaft zu ihnen stehen, als 
Privatperson, auch als Unternehmen oder Verband. Kurzfristige 
Reaktionen, die nur dazu dienen, sich anzubiedern, halte ich für 
falsch."
Auf die Frage, ob Deutschland für den Bürokratieabbau 
ebenfalls eine mächtige Figur wie Trump-Berater und Tesla-Boss Elon Musk
 benötige, erklärte Leibinger: "Menschen, die markige Sprüche über 
Soziale Medien verbreiten, verändern nichts zum Positiven, sie sorgen 
nur für Verunsicherung und Wut auf vermeintliche Sündenböcke. Solchen 
Personen geht es meist nicht um die Sache, sondern um sich selbst." 
Deutschlands Erfolgsmodell hingegen basiere auf Kooperation. "Wir 
brauchen einen breiten gesellschaftlichen Konsens, um der Wirtschaft 
wieder Auftrieb geben und unseren Wohlstand verteidigen zu können."
Quelle: dts Nachrichtenagentur


        
        
        
        
        
      
      