Autobahn-Klos: Linke will Raststätten verstaatlichen

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Die Linke will Autobahn-Toiletten verstaatlichen. Wer dieser Tage mit dem Auto reise, "zahlt an fast jeder Raststätte mindestens einen Euro für den Toilettengang", heißt es in einem Papier des Bundesvorstands der Partei, über das der "Stern" berichtet. "Das ist nicht nur unpraktisch - es ist Abzocke."
Niemand solle auf Reisen überhöhte Preise zahlen oder auf saubere
Toiletten verzichten müssen. Konkret solle der Zugang zu den Toiletten
kostenlos sein, maximal sei ein "symbolischer Klo-Groschen" drin - "ganz
ohne Zwangskauf und Abzocke".
Dazu sollen die
Autobahnraststätten zurück in die öffentliche Hand. "Die Privatisierung
der Raststätten im Jahr 1998 hat sich als Griff ins Klo erwiesen",
schreibt der Linken-Bundesvorstand. Die Einzigen, die davon
profitierten, seien windige Finanzinvestoren, die "extreme Gewinne" aus
diesem Raststätten-System zögen. "Die Privatisierung des
Raststättenbetreibers Tank und Rast soll Schritt für Schritt rückgängig
gemacht oder das Unternehmen unter öffentliche Kontrolle gestellt
werden", heißt es in dem Papier weiter.
Die Rücküberführung in
die öffentliche Hand will die Linke mit dem Sondervermögen Infrastruktur
finanzieren. Außerdem fordert die Linke bessere Arbeitsbedingungen für
die Reinigungskräfte, und mehr Transparenz und Kontrolle dessen, was an
den Toiletten verdient wird.
Verfasst hat das Papier der
Bundesgeschäftsführer der Linken, Janis Ehling. "Reisen darf kein Luxus
sein - und ein Klogang schon gar nicht", sagte er dem "Stern". Man setze
sich ein für eine faire, soziale und saubere Infrastruktur für alle,
die unterwegs sind, so Ehling. "Es ist Zeit, das Sanifair-System zu
beenden und Verantwortung zurück in die öffentliche Hand zu holen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur