Kiesewetter beklagt Nichtnominierung für PKGr

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Der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter kritisiert, dass er von seiner Fraktion nicht erneut für das Parlamentarische Kontrollgremium nominiert wurde. Zuletzt war der dort Vize-Vorsitzender: "Das ist der Preis, wenn man eine Haltung hat", sagte Kiesewetter der "taz".
Die "taz" zitiert einen namentlich nicht genannten CDU-Abgeordneten, der
behauptet, die Entscheidung, Kiesewetter nicht erneut zu nominieren,
sei von Bundeskanzler Friedrich Merz persönlich verfügt worden. Einen
solchen Eingriff der Exekutive in parlamentarische Angelegenheiten habe
es seit vielen Jahren nicht gegeben. Kiesewetter soll nun Obmann der
Unionsfraktion im Auswärtigen Ausschuss werden.
Kiesewetter hatte
wiederholt deutlich vor Gefahren durch Russland gewarnt und trat für
Waffenlieferungen an die Ukraine ein, darunter auch den Marschflugkörper
Taurus. Zudem sprach er sich - gegen die Union-Linie - für ein
AfD-Verbotsverfahren aus. Am Ende der vergangenen Legislaturperiode im
Bundestag stimmte er nicht für einen Unions-Antrag für eine härtere
Migrationspolitik, der nur mit AfD-Stimmen eine Mehrheit bekam.
Der
SPD-Abgeordnete Dirk Wiese, der ebenfalls im Kontrollgremium sitzt,
sagte der "taz": "Ich habe mit Roderich Kiesewetter immer gut und
vertrauensvoll zusammengearbeitet. Letztlich ist das aber eine
Personalentscheidung der Union."
Den Vorsitz im Kontrollgremium
soll künftig der nordrhein-westfälische CDU-Abgeordnete Marc Henrichmann
übernehmen. Zuletzt hatte den Posten der Grünen-Abgeordnete Konstantin
von Notz inne. Die neuen Mitglieder des Gremiums, das hinter
verschlossenen Türen die Arbeit der Nachrichtendienste kontrolliert,
sollen kommende Woche im Bundestag gewählt werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur