Kritik an "Kulturkampf-Minister" Weimer wegen Genderverbots

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Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) sorgt mit seinen Äußerungen zum Genderverbot in seiner Behörde für Empörung. Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien, Sven Lehmann (Grüne), sagte der "Rheinischen Post": "Wenn es Kulturstaatsminister Weimer mit seinen Sonntagsreden über den Wert der Freiheit ernst meinen würde, dürfte er keine Sprachverbote verhängen."
"Wer von 'bevormundender Spracherziehung' spricht und im gleichen
Atemzug gendergerechte Sprache verbietet, entlarvt sich selbst." Er
ergänzte: "Es ist an der Zeit, dass Kulturstaatsminister Weimer sich
seinen tatsächlichen Aufgaben als Kulturstaatsminister widmet, statt
sich fortwährend, als Kulturkampf-Minister zu inszenieren."
Janis
Ehling, Bundesgeschäftsführer der Linken, sagte: "Weimer sollte
schleunigst seine ideologische Agenda ablegen und eine neue Platte
auflegen, wenn es ihm um die Wahrung der Kultur geht. Statt überall die
Axt anzulegen, sollte er den Anspruch haben Kunst und Kultur zu
fördern."
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf
Zimmermann, sagte: "Es war mir bislang entgangen, dass
Kulturstaatsminister Weimer in seiner Amtszeit bereits wesentliche
kulturpolitische Fragen wie die Verbesserung der wirtschaftlichen und
sozialen Lage der Künstlerinnen und Künstler, die Sicherung der
Marktchancen von Kulturunternehmen angesichts von Künstlicher
Intelligenz, die kulturfreundliche Ausgestaltung des Steuerrechts und
anderes mehr gelöst hat, sodass er nun Zeit hat, sich der Schreibweise
in dienstlichen Schreiben seiner Behörde zu widmen."
Weimer hatte
der "Bild am Sonntag" gesagt, dass im Kanzleramt in Briefen, E-Mails
und Vermerken nicht gegendert werde - und dass erzwungenes Gendern eine
Spaltung der Gesellschaft vertiefe.
Quelle: dts Nachrichtenagentur