SPD-Innenexperte spricht von "Risiken" bei Zurückweisungen

Foto: Urheber
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
In Zusammenhang mit den verschärften Grenzkontrollen und den Zurückweisungen an den deutschen Grenzen warnt der Innenexperte der SPD-Fraktion im Bundestag, Lars Castellucci, vor möglichen Risiken dieser Polizeimaßnahmen.
Mit verschärften Grenzkontrollen und unabgestimmten Zurückweisungen auch
von Asylsuchenden gehe man ein Risiko ein, dass die europäischen
Nachbarn den gemeinsamen Kurs der Asylreform in Europa verlassen und auf
nationale Maßnahmen setzen, sagte Castellucci den Zeitungen der
Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben). In der Migration könne Deutschland
aber "nur gemeinsam mit unseren Nachbarn erfolgreich sein". Zugleich
hält Castellucci an dem Ziel fest, die "irreguläre Migration weiter zu
senken", setzt dabei aber nach eigenen Angaben auf "gemeinsame
Kontrollen mit unseren Nachbarn".
Der Innenexperte der Union im
Bundestag, Alexander Throm (CDU), hob dagegen hervor, dass die
Grenzkontrollen "Wirkung zeigen". Throm sagte den Funke-Zeitungen:
"Deutschland ist nicht mehr der Magnet für Migration in Europa. Ein
solches Signal einer restriktiveren Migrationspolitik in Deutschland
haben sich unsere europäischen Nachbarn seit vielen Jahren erhofft."
Bundesinnenminister
Alexander Dobrindt (CSU) hatte wenige Stunden nach seinem Amtsantritt
eine Intensivierung der Grenzkontrollen verfügt. Gleichzeitig ordnete er
an, dass auch Asylsuchende an der Grenze zurückgewiesen werden können -
dies sieht der Koalitionsvertrag von Union und SPD vor, und zwar "in
Abstimmung mit unseren europäischen Nachbarn".
Quelle: dts Nachrichtenagentur