Polizeigewerkschaft lehnt längere Lebensarbeitszeit für Beamte ab

Lizenz: Logo
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat einen Vorstoß zu einer längeren Lebensarbeitszeit für Beamte abgelehnt. Man lehne es "rundherum" ab, dass Polizeibeamte "fünfeinhalb Jahre länger arbeiten sollen", sagte deren Bundesvorsitzender Sven Hüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Seine Kollegen im Schicht- und Einsatzdienst lägen "schon heute unter
der durchschnittlichen Lebenserwartung, obwohl sie zu Beginn
überdurchschnittlich fit und gesund eingestellt werden", erklärte er
weiter. Faktoren dafür seien unter anderem gefahrengeneigte Tätigkeit,
Dienste zu ungünstigen Zeiten und Wechselschichten sowie durch
zahlreiche andere Faktoren bewirkte außergewöhnlich starke Belastungen.
Er
reagierte damit auf eine Untersuchung des Pestel-Instituts. Ökonomen
des Instituts schlagen vor, Beamte künftig fünfeinhalb Jahre länger
arbeiten zu lassen als Arbeiter. Grundlage des Vorschlags ist die
unterschiedliche durchschnittliche Lebenserwartung in den Berufsgruppen.
Zudem sei die wöchentliche Arbeitszeit der Beamten mit bis zu 41
Stunden seit Jahren höher als die anderer Arbeitnehmer im öffentlichen
Dienst oder der Industrie.
GdP-Chef Hüber forderte stattdessen
mehr Anstrengungen des Staates. "Statt endlos die Lebensarbeitszeit zu
verlängern, sollten die Gesetzgeber das in Deutschland vorhandene
Erwerbstätigenpotenzial besser nutzen", sagte er. Die Kinderbetreuung
und Frühförderung auszubauen, mehr Geld in Bildung zu investieren, und
dafür zu sorgen, dass alle jungen Menschen eine anständige Ausbildung
und Arbeit bekommen sowie die Einwanderung von Fachkräften zu
erleichtern, nannte er dafür als Beispiele. "Das ist gesellschaftlich
viel hilfreicher als alle immer länger arbeiten zu lassen", so der
GdP-Chef.
Quelle: dts Nachrichtenagentur