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Regierungsbericht erhärtet Verdacht der NSA-Abhöraktion gegen Merkel-Handy

Archivmeldung vom 22.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Markus Vogelbacher / pixelio.de
Bild: Markus Vogelbacher / pixelio.de

Die Bundesregierung geht davon aus, dass das Handy von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vom US-Geheimdienst NSA abgehört worden ist. Das belegt ein Geheimbericht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI), der der "Bild-Zeitung" vorliegt. Wie das Blatt berichtet, stellt die vertrauliche, sieben Seiten umfassende Sicherheitsanalyse dabei "fünf Angriffsszenarien" dar, die zeigen, wie "fremde Nachrichtendienste u.a. auf das Mobiltelefon von Bundeskanzlerin Dr. Merkel" Zugriff gehabt haben könnten.

Die Experten des BSI haben nach Bekanntwerden des NSA-Abhörskandals monatelang geprüft und ausgewertet, auf welche Weise der US-Geheimdienst Merkel abgehört haben könnte. Dabei bewerten sie unter anderem die Wahrscheinlichkeit der jeweiligen Angriffswege der Aufklärungsspezialisten der NSA.

Als mögliche Szenarien kommen folgende fünf Vorgehensweisen in Betracht:

  1. "Manipulation des Geräts selbst": Die NSA müsste dazu Merkels Handy direkt in der Hand gehabt und dann zum Beispiel "eine Wanze" eingesetzt haben. Diese Variante halten die BSI-Experten jedoch für "unwahrscheinlich".
  2. "Abhören der Person in räumlicher Nähe": Die NSA hörte Merkels Handy mit "passiven Empfangsantennen" in unmittelbarer Reichstagsnähe ab. Diese Variante hält das BSI in seiner Analyse für "sehr wahrscheinlich", da so nahezu die gesamte Mobilkommunikation in Berlin-Mitte "flächendeckend abgehört werden" könnte.
  3. "Abhören von Richtfunkverbindungen": Die NSA hat die Richtfunkverbindungen im Regierungsviertel mitgeschnitten und hinterher einzelne Telefonate herausgefiltert. Diese Vorgehensweise ist laut dem BSI-Bericht in Kombination mit anderen Angriffsversuchen als "wahrscheinlich" einzustufen.
  4. "Überwachungstechnik im Netz": Die NSA zeichnete die Telefonate von Kanzlerin Merkel unter anderem mithilfe von Sensoren und gezielten Netzumleitungen voll automatisiert auf. Auch diese Angriffsmethode hält das BSI für "wahrscheinlich".
  5. "Überwachung in ausländischen Netzen": Die NSA nutzte Tiefsee-Glasfaserkabel im Meer, um durch gezielte Netzumleitungen Gespräche systematisch abzufangen. Auch diese Angriffsmöglichkeit halten die Spezialisten des BSI in ihrer Analyse für "sehr wahrscheinlich".

Bei Gesprächen in Washington versuchte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) die US-Regierung in den vergangenen Tagen von einer Abkehr ihrer Abhörpraxis zu überzeugen. Nach "Bild"-Informationen kamen sich beide Seiten bei ihren Gesprächen in diesem Punkt jedoch nicht näher.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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