Klöckner warnt Abgeordnete vor zu legerem Kleidungsstil

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Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hat die Bundestagsabgeordneten aufgefordert, im Plenarsaal keinen allzu legeren Kleidungsstil zu pflegen. "Das Parlament ist natürlich kein Laufsteg", sagte Klöckner dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Aber wenn wir vom Hohen Haus und seiner Würde sprechen, dann muss man
nicht so angezogen kommen, als wolle man zum Sport oder das Zimmer
tapezieren. Dass wir über so etwas überhaupt sprechen müssen, zeigt
doch, wie die Institution Bundestag ausgetestet wird."
Die
Bundestagspräsidentin verteidigte ihre Entscheidung, das Tragen einer
Baskenmütze bei einem Abgeordneten der Linkspartei im Plenarsaal nicht
zuzulassen. "Wenn ich diese Mütze durchgehen lasse, kommt der nächste
mit einer Golfkappe und der dritte mit einem Stahlhelm. Das gehört sich
schlichtweg nicht", sagte sie.
Auch das Tragen eines Sweatshirts
mit Pro-Palästina-Aufschrift durch eine Linken-Abgeordnete sei ein
Verstoß gegen die Geschäftsordnung des Bundestags gewesen. "Dort steht
sehr klar, dass eine Auseinandersetzung über politische Inhalte allein
durch das Wort geführt wird, nicht durch Sticker, Transparente oder
andere Zeichen. Mir war es wichtig, das zu Beginn dieser
Legislaturperiode klarzumachen", sagte Klöckner.
Sie beklagte,
Linkspartei und AfD nutzten den Bundestag zu sehr für die Profilierung
in sozialen Netzwerken. "Im Bundestag sitzen eine stark gewachsene Linke
und eine stark gewachsene AfD, die sich gegenseitig scheinbar brauchen,
um Tiktok und andere Bereiche ihrer jeweiligen Communitys zu bedienen",
sagte sie. "Der Plenarsaal ist aber nicht die Bühne, um Inhalte für die
digitalen Medien passgenau zu erstellen. Es geht hier allein um die
Auseinandersetzung in der Sache durch das Wort."
Beide Fraktionen
befänden sich in einer Art Wettbewerb um Ordnungsrufe. "Gerade ist zu
beobachten, dass es mehrere Kandidaten für den ersten Platz bei
Regelverstößen gibt. Das sollte nicht als Auszeichnung verstanden
werden", sagte Klöckner dem RND.
Quelle: dts Nachrichtenagentur