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Ethikrat-Mitglied und Mediziner Wolfram Henn nennt Corona-Bundesnotbremse dringend notwendig

Archivmeldung vom 23.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
(Symbolbild)
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Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Der Mediziner Wolfram Henn, seit 2016 Mitglied des Deutschen Ethikrates, findet die Corona-Bundes-Notbremse richtig. Henn sagte der "Heilbronner Stimme": "Die Bundesnotbremse ist aus meiner Sicht dringend notwendig, denn wir brauchen endlich einheitliche Regelungen. Was die Menschen verunsichert ist, dass sie bei allem guten Willen kaum noch nachvollziehen können, welche Corona-Regeln gerade vor Ort gelten."

Henn sagte weiter: "Dieser Flickenteppich an unterschiedlichen Vorgaben demotiviert und verwirrt die Leute. Eine bundesweit einheitliche Vorgehensweise ist deshalb dringend angeraten. Wir sollten uns an den Rat der Epidemiologen halten: Ein harter, aber kurzer Lockdown bringt sehr viel mehr als ein vor sich hin dümpelnder Miniatur-Lockdown."

Zu Ausgangsbeschränkungen sagte der Humanethiker Henn: "Natürlich trifft eine Ausgangssperre die Betroffenen, die sowieso vernünftig sind, in besonders schmerzhafter Weise. Denn zweifellos ist es risikolos, zum rechten Zeitpunkt alleine vor die Türe zu gehen. Aber leider gibt es auch Menschen, die nicht so diszipliniert sind, und damit sich und andere gefährden. "

Der Mediziner, der die Genetische Beratungsstelle am Institut für Humangenetik der Universität des Saarlandes in Homburg leitet, mahnte: "Mit der Neufassung des Infektionsschutzgesetzes orientieren wir uns an den positiven Erfahrungen mit nächtlichen Ausgangssperren in anderen Ländern." Klar müsse aber sein: "Einschneidende und schmerzliche Maßnahmen wie Ausgangssperren dürfen wirklich nur für einen ganz kurzen, eindeutig definierten Zeitraum gelten. Das Ziel muss lauten, dass wir im Anschluss wieder in den Genuss alter Freiheiten kommen."

Henn äußerte sich auch zu Forderungen, geimpften Senioren wieder mehr Freiheitsrechte zuzugestehen. Henn sagte: "Das Kuratorium Deutsche Altershilfe hat recht: Geimpfte, alte Menschen mit ihrer begrenzten Lebensperspektive und mit Blick auf ihre Lebenssituation brauchen klarer definierte Lockerungen als die Allgemeinbevölkerung."

Auch mit Blick auf die laufende Impfkampagne hat Henn eine klare Haltung: "Wir befinden uns in einer Phase, in der sich die Bremsen langsam lösen. Arztpraxen machen bereits mit, einen weiteren Fortschritt verspreche ich mir, wenn bald auch die Betriebsärzte impfen dürfen. Es ist nun auch richtig, dass sich mit der Zunahme des Impfangebotes die starre Priorisierung von Gruppen zugunsten individueller Zuordnungen auflockert." Es dürfe keine Situation entstehen, "in der ein Impfstoff, der zugelassen und wirksam ist, weggeworfen wird, nur weil manche Leute gegen ihn Bedenken haben. Bevor wir einen Impfstoff mangels Nachfrage wegwerfen, sollten wir ihn an diejenigen verimpfen, die ihn haben möchten. Das ist für mich kein Verstoß gegen das Prinzip der Impfstoffzuordnung nach Bedürftigkeit".

Quelle: Heilbronner Stimme (ots)

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