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Grütters will Kinos im Kampf gegen Netflix unterstützen

Archivmeldung vom 31.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Monika Grütters (2016)
Monika Grütters (2016)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) fordert, die deutsche Filmförderung müsse "behutsam umgesteuert" werden. Sie sei besorgt darüber, dass "nur noch knapp 37 Prozent der Deutschen mindestens einmal pro Jahr ins Kino" gingen, sagte Grütters der "Süddeutschen Zeitung".

Vor zehn Jahren waren es noch 45 Prozent. Deshalb habe sie in den letzten Monaten "drei große Gesprächsrunden mit Vertretern aus allen Bereichen der Filmbranche" abgehalten. Die Kinobetreiber leiden unter der Konkurrenz der großen Streaming-Dienste wie Netflix. Deshalb versuche man "am Kulturort Kino anzusetzen mit einem Soforthilfeprogramm in diesem Jahr, das neue Elemente im Visier" habe wie Marketing, digitale Kundenbindung oder Begleitprogramm. "Es ist mit fünf Millionen Euro dotiert. Und im nächsten Jahr gibt es ein noch viel größeres Angebot, nämlich bis zu 17 Millionen vom Bund", so die Kulturstaatsministerin weiter.

Zudem betrachtet es die CDU-Politikerin als Erfolg, dass Netflix und andere Video-on-Demand Anbieter sich mittlerweile an der sogenannten Filmabgabe beteiligen. Diese wird von der Filmförderungsanstalt (FFA) eingetrieben. Die FFA verlangt von allen Kino-, Video-, Streaming- und Fernsehveranstaltern, die auf dem deutschen Filmmarkt aktiv sind und Geld umsetzen, Gebühren, um diese wiederum in die Förderung investieren zu können und verfügt über ein Volumen von 73 Millionen Euro. Einige Streaming-Dienste hatten sich lange geweigert, sich an den Abgaben zu beteiligen.

Zur Frage, ob die vom Bund mitfinanzierte Berlinale Produktionen von Streaming-Diensten in ihren Wettbewerb miteinbeziehen sollte, sagte Grütters: "Ich persönlich meine, dass der Berlinale-Wettbewerb Filmen vorbehalten sein muss, die im Kino ausgewertet werden, bevor sie im Streaming gezeigt werden, bei allem Respekt dafür, was Netflix auch für eine künstlerische Klasse entwickelt hat. Ich will den neuen Berlinale-Chefs, Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian, das aber nicht vorschreiben. Sie haben natürlich alle Freiheiten für ihr Programm."

Die deutsche Filmförderung solle weiterhin gleichzeitig Wirtschafts- und Kulturförderung sein, eine Doppelstrategie, die sich nicht wiederspreche. Man müsse große Mainstreamfilme wie "Fack Ju Göhte 3", der von Bund und Ländern mit 2,6 Millionen Euro subventioniert wurde, in Deutschland halten, um Deutschland als Filmstandort zu stärken, so die Kulturstaatsministerin weiter. Gleichzeitig sieht sie es aber auch als Aufgabe der deutschen Filmförderung an, dezidiert nicht-kommerzielle Projekte zu unterstützen: "Diese Filme müssen nicht jedem gefallen, sie dürfen eine Zumutung sein, anstrengend, sperrig. Denn nur so entsteht Fortschritt, nur so, mit kritischen Positionen, halten wir unsere Demokratie wach", sagte Grütters der "Süddeutschen Zeitung".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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