Ökonomen fordern Stabilisierung der Sozialsysteme
Deutschland befindet sich laut mehreren Ökonomen in einer anhaltenden gesamtwirtschaftlichen Stagnationskrise. Seit 2019, vor der Corona-Pandemie, habe das Bruttoinlandsprodukt um nur noch 0,3 Prozent zugelegt, schreibt die Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik in ihrem "Memorandum 2025", über das "nd.DerTag" berichtet.
Neben öffentlichen Investitionen in die Infrastruktur müssten die
sozialen Sicherungssysteme stabilisiert werden, heißt es darin. "Ohne
grundlegende, sozial gerechte Reform des Rentensystems drohen wachsende
Altersarmut und wachsende Kosten." Der Bremer Ökonom Rudolf Hickel,
Co-Autor der Studie, sagte gegenüber "nd": "Ohne Staat gibt es durch die
Wirtschaft keinen gesellschaftlich befriedigenden Fortschritt."
Die
Arbeitsgruppe legt seit 50 Jahren am Tag der Arbeit ihr Memorandum vor.
Im Kontrast zu neoliberalen Ökonomen fordern die Wissenschaftler eine
alternative Wirtschaftspolitik für gute Arbeit, Verteilungsgerechtigkeit
und ökologische Nachhaltigkeit. Die Realität sei jedoch eine andere,
wie es im Memorandum heißt: "Anstatt die regelbasierte Weltwirtschaft
fair auszubauen und die Klimakrise zu bekämpfen, dominiert der
nationalistisch-autoritäre Trump-Imperialismus und droht die Schwächung
multilateraler Klimaabkommen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur