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Ifo-Präsident kritisiert Mietendeckel

Archivmeldung vom 17.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Clemens Fuest (2019)
Clemens Fuest (2019)

Bild: Screenshot Youtube Video: "Germany Has a Divided Economy, Ifo President Fuest Says" / Eigenes Werk

Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat vor den negativen Folgen eines Mietendeckels gewarnt. "Für Geringverdiener wird es dadurch noch schwieriger, eine Wohnung zu finden", sagte er dem Wirtschaftsmagazin "Capital" (Ausgabe 8/2019).

Fuest weiter: "Wenn der Staat den Preis reguliert, wird der Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage eben nicht mehr über den Preis, sondern anders funktionieren - zum Beispiel über Korruption: Wer das Geld hat, wird `hintenrum` versuchen, an die Wohnung zu kommen, indem er dem Makler oder dem Vermieter etwas zusteckt." Ein Mietendeckel schütze letztlich diejenigen, die eine Wohnung haben. "Alle anderen müssen mehr kämpfen." Besser sei es, das "Wohngeld in den Großstädten zu erhöhen und mehr Bauland auszuweisen". Dass die hohen Wertzuwächse bei Immobilien die Vermögensungleichheit in Deutschland dramatisch verstärken, bestreitet Fuest. Das Problem der zunehmenden Vermögensungleichheit werde oft überzeichnet.

"Gesetzliche Rentenansprüche und Pensionen kommen in den Statistiken meistens nicht vor. Doch auch sie haben rasant an Wert gewonnen." Dennoch spricht sich der renommierte Ökonom dafür aus, Wertzuwächse bei Immobilien so zu besteuern wie andere Einkünfte im Steuersystem auch. "Für vermietete Immobilien zumindest würde ich das für sinnvoll halten." Um etwas gegen Vermögensungleichheit zu tun, sollte der Staat nach Fuests Ansicht Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen beim Haus- oder Wohnungskauf besser unterstützen. "Man sollte die Bankenregulierung so anpassen, dass Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen leichter Hypothekenkredite bekommen."

Außerdem sollte der Staat die niedrigen Zinsen nutzen, für seine Bürger Geld gewinnbringend in günstigen globalen Indexfonds (ETF) anlegen. Das wäre laut Fuest besser als das meiste, was heute auf dem Markt ist - auch die Riester-Produkte. Diese nützten wegen hoher Gebühren vor allem den Anbietern, sagte er. In dem Fonds würden nach der Vorstellung des Ifo-Chefs in jedem Jahr 15 Milliarden Euro angelegt. Jeder Bürger zwischen 17 und 67 Jahren bekäme ein Konto und mit 67 Jahren bis zu 30.000 Euro ausgezahlt. "Wir würden die niedrigen Zinsen, die Deutschland als sicherer Hafen noch lange haben wird, in einen Schatz verwandeln - die hohe Bonität Deutschlands ist quasi unser Ölschatz", sagte Fuest dem Magazin "Capital".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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