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Deutscher Hebammen Verband: Wirtschaftlichkeit darf kein Maßstab für die Gesundheit von Mutter und Kind sein

Archivmeldung vom 10.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidenten des Deutschen Hebammenverbandes
Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidenten des Deutschen Hebammenverbandes

Bild: Deutscher Hebammenverband

Nach der Bertelsmann-Studie warnt der Deutsche Hebammenverband vor weiteren Kreißsaalschließungen. Von den heute knapp 1400 Krankenhäusern sollen weniger als 600 übrig bleiben – das hat eine aktuelle Bertelsmann-Studie Anfang der Woche gefordert. Lebensbedrohliche Notfälle sollen so besser versorgt werden.

Die Schließung von über 50 Prozent der Krankenhäuser bedeutet aber auch weniger Grundversorgung für Schwangere und deren Familien in Wohnortnähe. Der Deutsche Hebammenverband (DHV) warnt vor den Folgen. Im Jahr 1991 gab es 1186 Krankenhäuser, in denen Geburten durchgeführt wurden. Heute sind es unter 700.

„Ein weiterer Abbau von Kreißsälen ist den Schwangeren und Familien nicht zuzumuten“, so Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes. „Die Grundversorgung von Frauen darf nicht weiter heruntergefahren werden. Ich stehe voll und ganz hinter jeder Maßnahme, die die Qualität der Notfallversorgung verbessert. Aber dies darf nicht auf Kosten der Frauen und ihrer Kinder gehen.“ Geburten benötigten zudem nur in den seltensten Fällen eine Maximalversorgung. „Für diese brauchen wir gute Verlegungskonzepte. Alle anderen Schwangeren, jungen Mütter und Kinder müssen sich auf eine sichere und adäquate Grundversorgung in Wohnortnähe verlassen können.“

Durch die Übernahme des Personals aus den geschlossenen Kliniken stellt die Bertelsmann-Studie zudem ein Ende des Personalmangels in Aussicht. „Das mag für Ballungsräume der Fall sein,“ sagt Andrea Ramsell, Präsidiumsmitglied im DHV und Beirätin für den Angestelltenbereich. „In ländlichen Regionen und kleineren Städten sehe ich das jedoch nicht. Klinikschließungen in diesem Ausmaß würden eine gravierende Verschlechterung der geburtshilflichen Versorgung bedeuten. Und das, obwohl qualifiziertes Personal vor Ort wäre.“

Erst im April haben die Statistischen Bundesämter der Länder neue Zahlen zur Erreichbarkeit von Kliniken veröffentlicht: Knapp 90 Prozent der Menschen, die in städtischen Regionen leben, erreichen innerhalb von 15 Minuten das nächste Krankenhaus mit einer Basisversorgung. In ländlichen Regionen sind es nur rund 64 Prozent.

Quelle: Deutscher Hebammenverband e.V.

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