Jede zweite Abschiebung 2016 im Norden gescheitert
Archivmeldung vom 28.03.2017
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Freigeschaltet durch André OttIn Norddeutschland ist im vergangenen Jahr jede zweite Abschiebung gescheitert. Das zeigen Zahlen der Innenbehörden von Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung". Von 9430 geplanten Abschiebungen platzten demnach 4803.
Bundesweit ergibt sich ein ähnliches Bild, schreibt das Blatt. Insgesamt zwölf Länder meldeten auf Anfrage, dass von insgesamt 25.064 geplanten Abschiebungen 13.824 missglückt sind. Keine Angaben dazu konnten Brandenburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Hessen machen. Die Länder führten eine ganze Reihe von Gründen für das Scheitern an: Personen seien am Tag der Abschiebung nicht angetroffen worden oder erkrankt gewesen. Zudem hätten Ausweisdokumente gefehlt. Auch Kirchenasyl wird genannt.
Niedersachsen hatte bereits auf Anfrage der CDU-Landtagsfraktion erklärt, dass 2016 insgesamt 2390 von 4349 geplanten Abschiebungen nicht vollzogen werden konnten. In Hamburg waren es laut "NOZ" 1009 von 1814, in Schleswig-Holstein 481 von 1453, in Mecklenburg-Vorpommern 902 von 1737 und in Bremen 21 von 77, teilten die jeweiligen Innenbehörden auf Anfrage mit.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)