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Bayerischer Innenminister erwartet 2023 über 300.000 Asylanträge

Archivmeldung vom 18.04.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) rechnet im laufenden Jahr mit über 300.000 gestellten Asylanträgen in Deutschland. Grund dafür seien die im europäischen Vergleich hohen Sozialleistungen, glaubt er. "Wir müssen davon ausgehen, dass das zwei- bis dreimal so hoch ist als das, was ein Flüchtling zum Beispiel in Griechenland, Italien, Spanien erhält", sagte Herrmann dem Fernsehsender "Welt".

Er höre auch von seinen Kollegen in Kroatien und Italien, dass Flüchtlinge ganz offen angäben, ihr Ziel sei Deutschland. "Und da sind die großzügigen Sozialleistungen, die man bei uns bekommt, ganz offensichtlich ein wesentliches Argument", meint der bayerische Innenminister. In der Migrationsforschung gilt diese These der sogenannten "Pull"-Faktoren als unterkomplex, wie 2022 auch der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages konstatierte. Aufgrund des starken Anstiegs der Zahl der Asylbewerber auf über 80.000 im ersten Quartal "haben wir uns darauf einzustellen, dass in diesem Jahr über 300.000 Asylbewerber nach Deutschland kommen", fuhr Herrmann fort.

2020 seien es noch etwas über 100.000, 2021 148.000 und im vergangenen Jahr 217.000 gewesen. Angesichts dieser Zahlen forderte Herrmann von der EU finanzielle Unterstützung, "wenn zum Beispiel Griechenland seine Grenze zur Türkei befestigt". Das gelte auch für die bulgarisch-türkische Grenze. In beiden Fällen geht es um Grenzanlagen mit Mauer und Zäunen. Herrmann weiter: "Wir müssen seitens der Europäischen Union diesen Ländern, in denen die Erstankunft stattfindet, Unterstützung zur Verfügung stellen bei einem bestmöglichen Grenzschutz." Außerdem müsse sofort an der Grenze geprüft werden, ob jemand Aussicht auf Asyl hat. Diejenigen, bei denen das nicht der Fall sei, müssten "unmittelbar wieder zurückgeschickt werden".

Es mache keinen Sinn, "dass wir diese Flüchtlinge durch halb Europa weiterreisen lassen", um sie dann in ihre Heimat zurückzubringen. Herrmann forderte: "Das muss ganz konzentriert anders werden." Inzwischen wollten viele europäische Länder eine Änderung der Abläufe. Leider höre er aber aus Brüssel, dass die Bundesregierung hier "am meisten bremst". Berlin erwecke immer noch den Eindruck, "als ob wir beliebig weitere Flüchtlinge in unserem Land aufnehmen könnten", so der CSU-Politiker.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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