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Trendbarometer: Bundespräsident ist am vertrauenswürdigsten - Starke Verluste für die Kanzlerin

Archivmeldung vom 08.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Dem Bundespräsidenten vertrauen die meisten Deutschen Die Deutschen haben kein überragendes Vertrauen zu ihren politischen Institutionen - mit einer Ausnahme: 79 Prozent der Bundesbürger bringen dem Bundespräsidenten großes oder sehr großes Vertrauen entgegen. Im Vergleich zu Anfang 2014, ebenfalls kurz nach einer Bundestagswahl, ist das Vertrauen zum Staatsoberhaupt sogar um 8 Prozentpunkte gestiegen. forsa-Chef Prof. Manfred Güllner erläutert gegenüber der Mediengruppe RTL: "2012 war das Vertrauen zum Bundespräsidenten nach den Rücktritten von Köhler und Wulff mit 32 Prozent auf einem Tiefstand. Die als positiv empfundene Amtsführung von Joachim Gauck und die hohe generelle Sympathie, die Frank-Walter Steinmeier schon als Außenminister besaß, haben das Vertrauen zum Amt des Staatsoberhaupts wieder deutlich gestärkt."

Rund die Hälfte der Deutschen setzen ihr Vertrauen in jene politischen Institutionen, die ihnen am nächsten sind: Bürgermeister und Oberbürgermeister, Gemeindevertretungen, Stadtverwaltungen und Landesregierungen. Erst dahinter folgen Bundestag und Bundesregierung. Der Europäischen Union trauen nach wie vor nur 37 Prozent der Bundesbürger. Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa stellt den Deutschen regelmäßig die "Vertrauensfrage". Dabei haben die politischen Parteien noch nie sonderlich hohe Sympathiewerte errungen. Daran hat sich auch jetzt nichts geändert, die Parteien landen, mit nur 19 Prozent, auf dem letzten Platz. Prof. Güllner zur Mediengruppe RTL: "Die Parteien sind zwar nicht sonderlich beliebt, aber aus vielen Untersuchungen wissen wir, dass die große Mehrheit der Bürger sie dennoch für unverzichtbar hält, weil ohne sie das politische System der Bundesrepublik nicht funktionieren würde."

Während das Vertrauen zum Bundespräsidenten während der letzten vier Jahre deutlich größer geworden ist und das Ansehen der übrigen politischen Institutionen ziemlich stabil blieb, ist das Vertrauen zur Bundeskanzlerin erheblich gesunken, von 64 Prozent in 2014 auf aktuell 50 Prozent. forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: "Angela Merkels Vertrauensverlust ist im Wesentlichen auf drei Faktoren zurückzuführen: 1. Viele Anhänger der CSU haben nach dem langen Streit zwischen den Schwesterparteien das Vertrauen zur Kanzlerin verloren. 2. Für viele AfD-Anhänger ist Angela Merkel, anders als noch vor vier Jahren, zu einer Hassfigur geworden. 3. Viele SPD-Anhänger sehen sich selbst, trotz der "GroKo"-Sondierungen, derzeit eher als Opposition - sie betrachten die Kanzlerin dementsprechend als politische Gegnerin."

Die Ergebnisse im Einzelnen: Es haben großes Vertrauen zu/zum/zur: 1. Bundespräsidenten (79%, +8%punkte gegenüber 2014) 2. Bürgermeister/Oberbürgermeister (54%, 2014 nicht abgefragt) 3. Gemeindevertretung (52%, 2014 nicht abgefragt) 4. Stadtverwaltung (51%, -1%punkt) 5. Bundeskanzlerin (50%, -14%punkte) 6. Landesregierung (50%, -2%punkte) 7. Bundestag (48%, -1%punkt) 8. Bundesregierung (42%, -5%punkte) 9. Europäische Union (37%, unverändert) 10. Politische Parteien (19%, -4%punkte)

Zum Vergleich: Bei den nicht-politischen Institutionen haben 83 Prozent der Bundesbürger Vertrauen zur Polizei, 80 Prozent zu den Universitäten, 78 Prozent zu den Ärzten und 75 Prozent zum eigenen Arbeitgeber. Auch kommunale Unternehmen, Schulen, Meinungsforschungsinstitute und das Radio liegen im Vertrauens-Ranking noch über dem Zweitplatzierten in der Liste der politischen Institutionen.

Jüngere haben größeres Vertrauen zur Politik

Die 18- bis 29-Jährigen haben zu den meisten politischen Institutionen größeres Vertrauen als die anderen Altersgruppen. Das gilt vor allem für die Gemeindevertretungen (61 gegenüber 51%), die Bundeskanzlerin (57 gegenüber 51%), die Stadtverwaltungen (58 gegenüber 50%), die Europäische Union (52 gegenüber 37%) und die politischen Parteien (28 gegenüber 18%). Die größten Skeptiker dagegen befinden sich in der Altersgruppe der 45- bis 59-Jährigen. Die zwischen 1958 und 1972 Geborenen bringen allen politischen Institutionen geringeres Vertrauen entgegen als die Gesamtbevölkerung. Das gilt vor allem für den Bundestag, dem nur 40 Prozent dieser Altersgruppe trauen (gegenüber 54% in der Gesamtbevölkerung).

AfD-Anhänger sind besonders misstrauisch

Das Vertrauens-Ranking der politischen Institutionen offenbart tiefgreifende Unterschiede zwischen den Anhängern der "etablierten" Parteien (Union, SPD, FDP und Grüne) auf der einen und den Anhängern der Linken und der AfD auf der anderen Seite. Das Vertrauen zu den Institutionen ist am rechten und linken Rand durchgängig sehr viel niedriger; das gilt vor allem für Anhänger der AfD. Ein paar besonders gravierende Beispiele: 85 Prozent der Anhänger "etablierter" Parteien haben "großes Vertrauen" zum Bundespräsidenten, aber nur 63 Prozent der Linken-Anhänger und 40 Prozent der AfD-Anhänger. 58 Prozent der Anhänger von Union, SPD, FDP und Grünen trauen der Kanzlerin, bei den Anhängern der Linken sind es nur 27 Prozent, bei denen der AfD nur 13 Prozent. Nur 9 Prozent der AfD-Anhänger bringen dem Deutschen Bundestag Vertrauen entgegen (gegenüber 56% der Anhänger der "etablierten" Parteien). Nur 7 Prozent der AfD-Anhänger halten die Bundesregierung für vertrauenswürdig (gegenüber 49%), nur 6 Prozent die Europäische Union (gegenüber 42%).

Die Daten zum Vertrauen in die politischen Institutionen wurden vom 15. bis 20. Dezember 2017 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2307 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.

Quelle: Mediengruppe RTL Deutschland (ots)

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