Linke wirft Dobrindt Verharmlosung der Gefahr von Rechts vor
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Nach der Vorstellung des neuen Verfassungsschutzberichts hat Linken-Chef Jan van Aken Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) vorgeworfen, die vom Rechtsextremismus ausgehende Gefahr zu verharmlosen. "Es ist bezeichnend, dass Dobrindt von der Bestimmung des Rechtsextremismus als größte Bedrohung für unsere Demokratie abrückt", sagte van Aken der "Rheinischen Post".
"Damit fällt er hinter die Standards von Seehofer zurück und versäumt
es, die Gefahr konkret zu benennen", kritisierte der Linken-Politiker.
Sowohl das rechtsextreme Personenpotenzial als auch die Zahl der
rechtsextremen Gewalttäter seien "drastisch" angestiegen. "Der
Rechtsruck setzt sich auch auf den Straßen fort und stellt dort eine
Bedrohung für viele Menschen dar." Angetrieben werde diese Entwicklung
unter anderem von einer Bundesregierung, die gegen geltendes Recht eine
gegen Migranten gerichtete Politik verfolge, kritisierte van Aken.
Mit
Blick auf die Debatte um ein mögliches Verbotsverfahren gegen die AfD
sagte er: "Die AfD ist die mächtigste Organisation im deutschen
Rechtsextremismus. Wo sie Macht hat, nehmen rechte Angriffe zu." Sie
vertrete Positionen und verfolge Ziele, die gegen die Demokratie und
Rechtsstaat gerichtet seien. "Das Gutachten des BfV hat dies ebenso
deutlich gemacht wie die zahlreichen Studien, Materialsammlungen und
Untersuchungen von Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Es ist dringend
geboten, eine Prüfung durch das Bundesverfassungsgericht in die Wege zu
leiten", so van Aken.
"Statt einer rechtsextremen und
antidemokratischen Partei mit den gebotenen Mitteln zu begegnen,
übernimmt die Union Sprache und Forderungen derer, die unsere Demokratie
abschaffen wollen. Das wird nicht gut gehen", so der Linken-Politiker
weiter. Man erwarte konkrete und wirksame Schutzmaßnahmen für die
Pride-Veranstaltungen, die in diesen Wochen stattfänden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur