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Entgelttransparenzgesetz wird kaum genutzt

Archivmeldung vom 26.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thomas Meinert / pixelio.de
Bild: Thomas Meinert / pixelio.de

Das neue Entgelttransparenzgesetz, mit dem Arbeitnehmer überprüfen können, ob sie im Vergleich mit ihren Kollegen fair bezahlt werden, wird bislang kaum genutzt. Das geht aus einer Umfrage der "Süddeutschen Zeitung" bei etwa 20 großen deutschen Unternehmen hervor. Demnach liegt die Zahl der Gehaltsanfragen in fast allen von der SZ befragten Firmen nach fast einem halben Jahr zwischen null und 50, obwohl die Konzerne teilweise mehr als 100.000 Beschäftigte in Deutschland haben. Die Deutsche Post, Henkel, Bosch, Audi, Continental und die Deutsche Bahn zählten zum Beispiel weniger als 20 Anfragen.

Bei Siemens waren es unter 100. Bei RWE gab es genau eine Anfrage einer Frau - und bei Aldi-Süd nicht eine einzige. Etwas größer war das Interesse, das meist von Frauen kommt, nur bei der Allianz (293 Anfragen), der Deutschen Telekom (120) und bei der Deutschen Bank mit 164 im ersten Quartal. Auch zu Klagen wegen einer ungleichen Bezahlung ist es bei den befragten Unternehmen bislang nicht gekommen. Seit Anfang diesen Jahres sollen es Frauen (und Männer) leichter haben, Arbeitgeber zu entlarven, die sie benachteiligen. Seit dem 6. Januar kann jeder Arbeitnehmer in Betrieben mit mindestens 200 Beschäftigten nachbohren, nach welchen Kriterien sein Gehalt festgelegt ist,und sich erkundigen, wie viel Kollegen mit vergleichbaren Tätigkeiten im Mittel verdienen.

Viele Arbeitnehmer scheinen von ihrem Rechtsanspruch jedoch nichts zu wissen. Außerdem werden bei solchen Nachfragen Nachteile durch den Arbeitgeber befürchtet. "Dieses Gesetz ist ein völlig zahnloser Tiger", sagte Ute Klammer, Direktorin des Instituts für Arbeit und Qualifikation der Uni Duisburg-Essen, der SZ.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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