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Medizinrechtler kritisiert Regeln für Kinderwunschmedizin

Archivmeldung vom 05.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Hände: Babys sollten bei Mutter im Bett schlafen. Bild: pixelio.de, redsheep
Hände: Babys sollten bei Mutter im Bett schlafen. Bild: pixelio.de, redsheep

Der Medizinrechtler Jochen Taupitz hat scharfe Kritik an den deutschen Regeln für die Kinderwunschmedizin geübt. Das heutige Recht verhindere, dass deutsche Paare "auf dem Stand des aktuellen medizinischen Wissens behandelt werden dürfen", sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit".

Dies sei seit vielen Jahren bekannt, aber die Politik ändere nichts daran. Das sei "ein Skandal". Zugleich bezeichnete Taupitz die heutige Rechtslage als "diskriminierend", weil sie Männer und Frauen unterschiedlich behandele, ebenso wie verheiratete Paare und unverheiratete Paare, heterosexuelle und gleichgeschlechtliche. "Ich kenne kein anderes Feld, auf dem sich das Recht so gegen die wissenschaftliche und gesellschaftliche Realität sperrt", sagte der Wissenschaftler der "Zeit".

Die Regeln seien "patientenfeindlich". Am Dienstag hatte die deutsche Akademie der Wissenschaften Leopoldina in einem Gutachten ein modernes Fortpflanzungs-Medizingesetz für Deutschland gefordert. Taupitz leitete die Arbeitsgruppe aus hochrangigen Forschern und Medizinern, welche die Stellungnahme verfasste. Sie plädierten dafür, den strengen Embryonenschutz zu lockern und die Eizellspende in Deutschland zu erlauben. In der "Zeit" wies der Medizinrechtler außerdem darauf hin, dass die Fruchtbarkeit mit zunehmenden Alter sinkt. Darüber solle schon in der Schule informiert werden. "Damit die Jugendlichen später als Erwachsene selbstbestimmt und informiert über ihren Kinderwunsch entscheiden können, sollten sie auch darüber aufgeklärt werden, dass die biologische Uhr irgendwann zu ticken beginnt", so Taupitz.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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