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Aufstand gegen Juso-Chefin Franziska Drohsel

Archivmeldung vom 28.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bei den Jungsozialisten (Jusos) in der SPD ist eine offene Revolte gegen die Vorsitzende Franziska Drohsel ausgebrochen. Der Reformflügel der Jusos, die Pragmatische Linke (PL), wirft der Bundesvorsitzenden rückwärtsgewandte Politik vor.

"Die Positionen von Frau Drohsel sind ein Rückfall in den Sozialstaat der 70er Jahre", sagte die Bundeskoordinatorin der PL, Anita Geissler, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Die schweigende Mehrheit der Jusos ist nicht für die Abschaffung des Kapitalismus." Einen entsprechenden Aufruf hatte der Juso-Bundesvorstand unter der Führung Drohsels vor einigen Wochen beschlossen. Die marxistischen Thesen könnten "nicht Grundlage für eine moderne linke Politik" sein, sagte Geissler. Der Aufstand gegen die Juso-Chefin wird nach Angaben der "Rheinischen Post" in weiten Teilen der Landesverbände Hamburg, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern unterstützt. "Franziska Drohsel macht Negativwerbung für uns", zitierte die Zeitung den Kölner PL-Koordinator Marcel Lewandowsky. "Wir müssen aber die Realitäten akzeptieren und einen Entwurf für eine moderne, linke Politik zeichnen." Drohsel wolle aber offenbar lieber "marxistische Theoriediskussionen führen". Ihre Positionen seien "nah dran am Linkspopulismus", sagte Lewandowsky. Auch im Heimatverband von Franziska Drohsel in Berlin haben reformorientierte Jusos eine Gegenbewegung gegründet. In einem Positionspapier grenzt sich der "Gesprächskreis Junger Sozialdemokraten" deutlich von der eigenen Landeschefin ab. "Wir setzen uns für eine regierungsfähige SPD als linke Volkspartei ein, die in der Mitte der Gesellschaft fest verankert ist", zitiert die Zeitung aus dem Papier.

Drohsel selbst entgegnete den Vorwürfen gelassen. "Es ist völlig normal, das in einem pluralen Verband unterschiedliche Positionen existieren", sagte Drohsel der "Rheinischen Post". "Ich habe aber nicht den Eindruck, dass eine schweigende Mehrheit gegen die im Bundesvorstand erarbeiteten Thesen existiert." Das habe auch ihre Wahl vor knapp einem Jahr gezeigt. Drohsel erhielt auf dem Bundeskongress 2007 knapp 76 Prozent der Delegiertenstimmen.

Quelle: Rheinische Post

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