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Westerwelle sorgt sich um Außenpolitik

Archivmeldung vom 01.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dr. Guido Westerwelle  Bild: Dr. Guido Westerwelle
Dr. Guido Westerwelle Bild: Dr. Guido Westerwelle

Bundesaußenminister und Vizekanzler Guido Westerwelle (FDP) macht sich Sorgen wegen fehlender Aufmerksamkeit für die Außenpolitik. "Wir sind uns in Deutschland mehr und mehr selbst genug. Das macht mir Sorge", sagte der FDP-Chef gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" unter Hinweis auf nationalere und auch provinziellere Debatten in vielen Regionen Europas. Für sich selbst sieht er die Dinge als Außenminister "in einem Herbst der außenpolitischen Entscheidungen" auf einem guten Weg.

"Ich brenne innerlich für das, was ich mache", hatte Westerwelle noch vor vier Wochen in einem Interview mit der Mediengruppe Madsack erklärt (zu der auch die Leipziger Volkszeitung gehört). Jetzt ergänzte Westerwelle die Selbstbeschreibung seiner Arbeit als Bundesaußenminister, der in der Welt viel unterwegs sein müsse und der sich in alle möglichen Konfliktlagen detailgenau einzuarbeiten habe: "Sich in alle Feinheiten reinzuknien, das ist schon eine Menge Arbeit", sagte der Liberale. Aber, nach einem knappen Jahr Tätigkeit als Bundesaußenminister könne er feststellen: "Allmählich greifen die Dinge ineinander." Dabei wurde vom Auswärtigen Amt auf die Entwicklung in Afghanistan, auf die Politik gegenüber dem Iran, auf das Verhältnis zur Türkei sowie insbesondere auch auf die neue strategische Positionierung der Nato verwiesen.

Unter Bezug auf die neue staatliche Einheit Deutschlands am 3. Oktober vor 20 Jahren, die unter maßgeblicher Mitwirkung seines FDP-Vorgängers im Amt Hans-Dietrich Genscher vollzogen worden war, erklärte Westerwelle: "Dass damals die Wiedervereinigung gelang, war ein Meisterstück kluger Außenpolitik und Diplomatie." Auf die Frage, welche Schlussfolgerung für ihn als heutiger Außenminister damit verbunden sei, meinte Westerwelle: "Wenn die amerikanische Außenministerin sagt, was Deutschland in den 20 Jahren seit der Einheit erreicht habe, sei ein Beispiel für die Welt, dann freut mich das für unser Land." Westerwelle war am Mittwoch dieser Woche zu Gesprächen mit US-Außenministerin Hillary Clinton in Washington gewesen. Dabei hatte Frau Clinton betont, wie gut die Zusammenarbeit mit ihrem Kollegen Westerwelle gelinge und "wie froh" sie sei, mit ihm zusammenarbeiten zu können. Dies hatte der Bundesaußenminister bei einer gemeinsamen Pressekonferenz erfreut und mit einer sichtlichen Rötung seines Gesichts angesichts des mehrfach unterstrichenen Lobes begleitet. 

Quelle: Leipziger Volkszeitung

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