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Paul Nolte: "Mit Rösler ist die FDP vom Regen in die Traufe gekommen"

Archivmeldung vom 18.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dr. Philipp Rösler Bild: philipp-roesler.de
Dr. Philipp Rösler Bild: philipp-roesler.de

Der Generationenwechsel an der FDP-Spitze ist nach Meinung des Historikers Paul Nolte ein Fehlschlag. "Mit Philipp Rösler ist die FDP vom Regen in die Traufe gekommen", sagte der konservativ-bürgerliche Historiker im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin 'Capital'. Der neue Parteichef der Liberalen sei möglicherweise ein guter Fachminister, aber kein charismatischer Generalist. "Er findet sich in der neuen Rolle als Parteichef nicht zurecht."

Harte Kritik äußerte Nolte auch an Röslers Vorgänger Guido Westerwelle: Noch nie sei ein Außenminister unpopulärer und ungeeigneter für dieses Amt gewesen. "Westerwelle ist gut für 30-sekündige Wortblasen im Fernsehen, aber nicht für die weltpolitische Bühne", so Nolte.

Als Folge der radikalen Verjüngung an der Parteispitze habe sich ein Großteil der Wähler zwischen 45 und 65 Jahren von den Liberalen abgewendet, konstatiert Nolte: "Die Partei er-scheint wie ein Ein-Generationen-Projekt für 25- bis 40-Jährige." Das Problem dabei sei, dass die FDP das Lebensgefühl dieser Generation nicht treffe. "Das machen die Piraten besser."

Der Markenkern der FDP sei weitgehend entleert, kritisierte Nolte weiter. Der interne Streit um die Euro-Rettung sei "eine Katastrophe". Nicht einmal der Anspruch, die deutsche Steuersenkungs-Partei zu sein, sei übrig geblieben. Als "Bürgerentlastungs-Partei" hätten die Liberalen heute nichts mehr zu gewinnen. "Entscheidend ist deshalb, dass sich die FDP nicht länger auf das Thema Wirtschaftspolitik verengen lässt." Stattdessen müsse sie den Freiheitsbegriff auf andere Teile der Lebenswirklichkeit wie die Bürgerrechte ausdehnen, wo man mit der Piraten-Partei konkurriere. "Der Kampf um die Deutungshoheit von Liberalismus ist neu entbrannt", so Nolte. Ein endgültiges Aus für die FDP hält Nolte für "möglich, aber unwahrscheinlich".

Quelle: 'Capital' (Ausgabe 11/2011, EVT 20. Oktober)

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