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Muslimische Verbände betonen Notwendigkeit des Doppelpasses

Archivmeldung vom 01.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Aiman Mazyek (2013)
Aiman Mazyek (2013)

Foto: Jakub Szypulka
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Im Vorfeld des Deutschland-Besuchs des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan haben muslimische Verbände die Notwendigkeit einer doppelten Staatsbürgerschaft betont. Sie sei ein wichtiges Identität stiftendes und damit integrativ wirkendes Signal, berichtet die "Welt".

"Die doppelte Staatsbürgerschaft ist eine zentrale integrationspolitische Vorgabe. Und es ist höchste Zeit, diese auch umzusetzen", sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Ayman Mazyek, der Zeitung. Darum begrüße er ausdrücklich, dass die große Koalition nun die Wahlversprechen von FDP, Grünen, SPD und der Partei Die Linke umsetzten wolle.

"Die doppelte Staatsbürgerschaft entspricht einem modernen Staatsbürgerschaftsrecht des 21. Jahrhunderts", sagte Mazyek. Seiner Ansicht nach sollte das derzeit gültige Optionsmodell, bei dem sich Jugendliche mit Vollendung des 18. Lebensjahres entscheiden müssen, ganz abgeschafft werden. Das hält auch der Islamrat "für wünschenswert"."Hierzu sind die Pläne der Bundesregierung ein erster wichtiger Schritt", sagte der Vorsitzende Ali Kizilkaya der "Welt".

Gerade für aus der Türkei stammende Bürger sei die doppelte Staatsbürgerschaft von großer Bedeutung. "Die Türkei ist ein Teil ihrer Kultur, Deutschland ist ihre neue Heimat", sagte Kizilkaya. Mit dem "Doppelpass" müssten sie sich nicht für das eine oder andere entscheiden, sondern könnten ihre "Ursprungsheimat mit der neuen Heimat verbinden". "Schließlich sind die Menschen in beiden zu Hause", so Kizilkaya. Er erwarte zudem eine positive Wirkung auf die Integration. "Die Menschen wissen ihre neue Heimat zu schätzen, und das wird ganz sicher nicht weniger, wenn sie einen Pass besitzen, der ihre Abstammung dokumentiert", sagte der Islamrats-Vorsitzende.

Außerdem böte ihnen nur der "Doppelpass" die Möglichkeit, weder in der Türkei noch in Deutschland "als Ausländer behandelt zu werden". Sowohl Kizilkaya als auch Mazyek sehen in der doppelten Staatsbürgerschaft auch eine positive Wirkung für die deutsch-türkischen Beziehungen insgesamt. "Wenn man sich mit beiden Staaten identifiziert, hat man ein größeres Interesse daran, dass beide Staaten ein gutes Verhältnis miteinander pflegen", sagte Kizilkaya. Mazyek: "Die doppelte Staatsbürgerschaft lädt dazu ein, sich mit dem Land, in das man gezogen ist, viel mehr auseinanderzusetzen. Letztlich wird man sich mit ihm noch stärker identifizieren."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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