Union und SPD wollen Waffeneinsatz gegen Drohnen ermöglichen
Union und SPD streben eine Änderung des Luftsicherheitsgesetzes an, um der Bundeswehr den Abschuss verdächtiger Drohnen über Deutschland zu ermöglichen. "Wir brauchen grundsätzlich die gesetzlichen Befugnisse für die Bundeswehr und auch die Sicherheitsbehörden, Drohnen abzuschießen oder auszuschalten", sagte der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter dem "Handelsblatt".
Zugleich sei es notwendig, sowohl bei der Bundeswehr als auch bei den
Sicherheitsbehörden in Bund und Ländern die Fähigkeitslücken im Bereich
der Drohnenabwehr und der elektronischen Kriegsführung zu schließen.
Kiesewetter nannte in diesem Zusammenhang Defizite beim sogenannten
Jamming - dem Einsatz elektronischer Störmaßnahmen, etwa zur Blockade
von Funksignalen zwischen Pilot und Drohne.
Die SPD zeigte sich
offen für einen Waffeneinsatz gegen Drohnen. "Wir waren bereits in der
vergangenen Legislaturperiode bestrebt, zu einer gesetzlichen Lösung zu
kommen, die ein größtmögliches Maß an Sicherheit ermöglicht", sagte der
Erste Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk
Wiese, dem "Handelsblatt". Insofern begrüße er es ausdrücklich, wenn man
nun bei der Detektion von Drohnen, also dem Erkennen oder Aufspüren und
der Abwehr der Flugobjekte im Zusammenspiel von Bund und Ländern "mit
einer wirksamen Regelung schnell vorankommt".
Ein von der
Vorgängerregierung erarbeiteter Entwurf zur Änderung des
Luftsicherheitsgesetzes sah vor, den Streitkräften auch "Waffengewalt
gegen unbemannte Luftfahrzeuge" zu erlauben - allerdings nur als "ultima
ratio" im Zuge der Amtshilfe für die Polizeibehörden der Länder.
Kiesewetter
hält die Vorschläge für "nicht effizient genug": "Damit wäre keiner der
bisherigen Drohnenüberflüge verhindert worden", sagte er. Sinnvoll sei
vielmehr über eine generelle Anpassung der Befugnisse für die Bundeswehr
oder einen Spannungsfall gemäß Grundgesetz nachzudenken, "damit eine
effiziente Abwehr von Drohnen, die Verhinderung von Spionageüberflügen
und der konsequente Abschuss möglich wird".
Quelle: dts Nachrichtenagentur