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Migrationsexperte kritisiert de Maizière: Der Bund stochert im Nebel

Archivmeldung vom 07.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de
Bild: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de

Der Migrationsforscher Jochen Oltmer hat die Bundesregierung für die langsame Auswertung von Zuwanderungsdaten kritisiert. Die Regierung wisse zu wenig über die aktuelle Fluchtbewegung nach Deutschland und habe im vergangenen Jahr viel zu spät auf sie reagiert, sagte der Professor am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"Der Bund stochert im Nebel", sagte Oltmer anlässlich der Vorlage des Migrationsberichts 2014 am Mittwoch in Berlin. "Die Lücke zwischen 1,1 Millionen registrierten Flüchtlingen und 476.649 formellen Asylanträge im Jahr 2015 ist besorgniserregend, denn sie zeigt, dass die deutschen Behörden zu ungenaue Daten für ihre Integrationsplanung haben. Die zuständigen Stellen in Bund, Ländern und Kommunen wissen nicht: Wie viele Ankommende wollen bleiben? Wie viele dürfen bleiben? Wie viele werden bleiben?", so Oltmer.

Ohne diese Informationen lasse sich beispielsweise kaum ermessen, wie viel Infrastruktur für die Aufnahme nötig sei und wie viele zusätzliche Betreuer, Sprachlehrer und Erzieher eingestellt werden müssten, sagte der Migrationsforscher und Historiker.

Bundesinnenminister de Maizière weise zwar jede Kritik von sich. Insgesamt aber habe die Bundesregierung 2015 viel zu spät auf die stark gewachsene Fluchtbewegung reagiert, so Oltmer. "Sie hat ausgesprochen zögerlich gehandelt. Die vielen Warnmeldungen der Kommunen sind vom Bund lange nicht gesehen worden."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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