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Nach Kauder-Sturz: CSU-Vize ruft Koalition zur Ordnung

Archivmeldung vom 28.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Erhobener Zeigefinger (Symbolbild)
Erhobener Zeigefinger (Symbolbild)

Bild: CFalk / pixelio.de

Der mögliche Spitzenkandidat bei der Europawahl und CSU-Vizevorsitzende Manfred Weber mahnt die Berliner Koalition, die Autorität von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht weiter zu untergraben. "Deutschlands Stabilität ist wesentlich für ein starkes Europa", sagte Weber dem "Spiegel". Merkel habe daran großen Anteil und genieße für ihre Arbeit hohe Wertschätzung in der EU.

"Die Koalitionsparteien würden deshalb gut daran tun, die Kanzlerin bei den anstehenden, sehr wichtigen Verhandlungen, wie zum Beispiel zur Migration oder zum Brexit, voll zu unterstützen", so Weber. Ansonsten seien deutsche Interessen geschwächt. Weber kündigte an, dass die CSU künftig auf einen proeuropäischen Kurs setzen werde. "Ein Wahlkampf, bei dem man verschiedene Signale aussendet, kann nicht funktionieren. Das haben wir in der CSU bei der letzten Europawahl schmerzhaft erleben müssen", so Weber. Deutschland müsse aus den Debatten in der Eurokrise lernen.

"Wenn in Italien, Griechenland oder Spanien eine große Zahl junger Menschen ohne Arbeit ist, wenn in diesen Ländern eine verlorene Generation zu entstehen droht, dann darf das den ökonomisch starken Partnern in Deutschland, Frankreich oder Finnland nicht gleichgültig sein", so der CSU-Politiker. Dieses Verständnis für die Sorgen und Nöte der Nachbarn hätten die Deutschen manchmal vermissen lassen. Weber schloss nicht aus, dass er trotz seiner europäischen Ämter Interesse am CSU-Vorsitz haben könnte, falls sich diese Frage nach der Wahl in Bayern stellen sollte. "Diese Frage werde ich nicht beantworten, weil sie auf eine bestimmte Antwort abzielt", so Weber. Er sei aber im Grundsatz der Meinung, dass Europapolitik eine normale politische Ebene sei. "Wie die Landespolitik, wie die Bundespolitik", so der CSU-Vizevorsitzende.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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