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Künast bedauert ihre Rolle in Pädophile-Debatte der Grünen

Archivmeldung vom 26.05.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Renate Künast / Bild: gruene.de
Renate Künast / Bild: gruene.de

Die Grünen-Politikerin Renate Künast hat ihre Rolle in der Pädophilie-Debatte ihrer Partei in den 80er Jahren bedauert. "Ich werfe mir heute vor, nicht zu den Kreuzberger Frauen gehört zu haben, die sehr aktiv für das Ende dieser Debatte kämpften. Aber ich war auch nicht auf der Gegenseite", sagte Künast der "Welt am Sonntag".

Die Grünen diskutierten in den achtziger Jahren über die Straffreiheit sexueller Beziehungen zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. "Wir haben damals rechtsphilosophisch die Abschaffung des Strafrechts diskutiert. Zu spät haben wir ein Gefühl dafür entwickelt, dass es absolut schützenswerte Personen gibt, für die diese Debatte unmöglich ist", sagte Künast.

Ein fast 30 Jahre alter Zwischenruf rückte die ehemalige Spitzenkandidatin der Grünen in ein fragwürdiges Licht. In einem jüngst veröffentlichten Bericht des Berliner Landesverbandes zur Aufarbeitung pädophiler Umtriebe in den eigenen Reihen finden sich Auszüge aus einer Abgeordnetenhaussitzung vom 29. Mai 1986.

Auf die Kritik eines CDU-Abgeordneten, der den Grünen pädophilenfreundliche Beschlüsse vorgehalten hatte, warf Künast damals in die Debatte: "Komma, wenn keine Gewalt im Spiel ist!" Künast selbst spricht von einem Missverständnis. In der Debatte damals sei es gar nicht um Sex, sondern um Gewalt an Kindern gegangen.

Der Sozialwissenschaftler Stephan Klecha, der zusammen mit dem Politikwissenschaftler Franz Walter im Auftrag des grünen Parteivorstands pädophile Tendenzen in der Gründungsphase der Ökopartei erforschte, sieht die Aussagen von Künast kritisch. "Frau Künast deutet mit ihrem Zwischenruf an, welche Gesamtakzeptanz des Thema Mitte 80er-Jahre bei der Grünen Partei hatte."

Die Berliner Landesvorsitzende der Grünen, Bettina Jarasch, bittet mehr als 20 Jahre danach um Entschuldigung: "Das Wegschauen sehen wir als institutionelles Versagen." Die Partei sei "blind vor den Opfern sexuellen Missbrauchs" gewesen.

Jarasch beschreibt den Zwischenruf von Künast als typisch für den damaligen grünen Diskurs. "Renate Künast hat offensichtlich, wie nahezu die gesamte grüne Partei, damals die fatale Unterscheidung von einvernehmlicher Sexualität mit Kindern und Sexualität, bei der Gewalt eine Rolle spielt, gemacht. Diese Unterscheidung wirkte wie eine Beruhigungspille und hinderte uns daran, unsere Positionen zu hinterfragen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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