Klingbeil bei SPD-Vorsitzwahl abgestraft - starkes Ergebnis für Bas
Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas und Vizekanzler Lars Klingbeil bilden künftig das Führungsduo der SPD. Auf dem Bundesparteitag in Berlin wurde Bas am Freitag mit 95,0 Prozent Zustimmung zur Nachfolgerin von Saskia Esken gewählt, Klingbeil wurde dagegen laut Angaben der Partei nur mit 64,9 Prozent der Delegiertenstimmen im Amt bestätigt.
Für Bas bedeutet das Ergebnis eine klare Steigerung gegenüber der
letzten Wahl von Esken: 2023 war die bisherige Vorsitzende auf 82,6
Prozent gekommen. Klingbeil, der diesmal regelrecht abgestraft wurde,
hatte damals noch 85,6 Prozent erreicht. In ihrer Bewerbungsrede hatte
Bas am Freitagvormittag vor allem einen sozialpolitischen Fokus gesetzt,
während Klingbeil seine Mitverantwortung für die Schlappe bei der
Bundestagswahl einräumte. Nach der Vorsitzwahl am Freitag sprach er von
einem "schweren Ergebnis" für sich.
In der Aussprache zuvor gab
es auch mehrere Widerworte. So sprach etwa der Juso-Vorsitzende Philipp
Türmer von der vermutlich größten Krise der Partei seit ihrer Gründung.
"Nach dem 23. Februar ist unser größter Feind die Normalität", so
Türmer. "In dieser Situation braucht es eine Sozialdemokratie, die
wieder mutig ist, die sich traut, die Verteilungsfrage so laut zu
stellen, dass niemand sie überhören kann." Er rief Bas und Klingbeil
auf, die SPD wieder zu einer linken Volkspartei zu machen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur