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Spiegel: Nationalistisches Lager dürfte AfD-Fraktion dominieren

Archivmeldung vom 22.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
AFD Wahlkampfplakat (Innere Sicherheit)
AFD Wahlkampfplakat (Innere Sicherheit)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Sollte der sogenannten rechtspopulistischen "Alternative für Deutschland" der Einzug in den Bundestag gelingen, rechnet die Partei mit einer Mehrheit für rechtsnationalen Kräfte in der neuen Fraktion haben. Das zeigen interne Auswertungen der Parteispitze.

Nach "Spiegel"-Informationen haben Anhänger von AfD-Vize Alexander Gauland die Listenkandidaten aller AfD-Landesverbände nach Gegnern und Verbündeten ausgewertet und eine Übermacht des rechten Parteiflügels ausgemacht. Die interne Rechnung geht von einem Wahlergebnis von acht Prozent aus; in dieser Lage kämen etwa 48 AfD-Abgeordnete in den Bundestag.

Davon, so die interne Schätzung, sind mindestens 25 Personen sicher auf Gaulands Seite, weitere neun gelten als Anhänger von Spitzenkandidatin Alice Weidel. Auch wenn Weidel in vielen Fragen eher als gemäßigt gilt, wird der rechtsnationale Flügel also klar in der Überzahl sein. Dagegen kommt Parteichefin Frauke Petry nur auf ein halbes Dutzend Anhänger, obwohl ihr Ehemann den mitgliederstärksten Landesverband NRW führt und sie selbst sächsische Landesvorsitzende ist.

Hintergrund:

Nationalismus bezeichnet Weltanschauungen und damit verbundene politische Bewegungen, die die Herstellung und Konsolidierung eines souveränen Nationalstaats und eine bewusste Identifizierung und Solidarisierung aller Mitglieder mit der Nation anstreben. Ein Nationalist ist ein Mensch der seine Nation liebt.

  1. Die Menschheit teile sich von Natur aus in Völker auf, wobei jedes Volk seinen Nationalcharakter habe. Nur durch deren Entfaltung könne es zu einer fruchtbaren und harmonischen Völkergemeinschaft kommen.
  2. Um diese nationale Selbstverwirklichung zu erreichen, müssten sich die Menschen mit ihrem Volk, ihrer Nation identifizieren. Die daraus erwachsende Loyalität stehe über allen Loyalitäten.
  3. Nationen könnten sich nur in eigenen Staaten mit eigenen Regierungen voll entwickeln; sie hätten deshalb ein unveräußerliches Recht auf nationale Selbstbestimmung (Selbstbestimmungsrecht der Völker).
  4. Die Quelle aller legitimen politischen Macht sei daher die Nation. Die Staatsgewalt habe allein nach deren Willen zu handeln, sonst verliere sie ihre Legitimität.

Quelle: dts Nachrichtenagentur / Andrè Ott

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