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Altbundespräsident Gauck fürchtet Ausgrenzung von AfD-Wählern

Archivmeldung vom 27.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Die Parallelen sind nicht zu leugnen: Früher waren Juden ausgestoßene des Regimes, heute sollen es Anhänger der Alternative für Deutschland (AfD) sein (Symbolbild)
Die Parallelen sind nicht zu leugnen: Früher waren Juden ausgestoßene des Regimes, heute sollen es Anhänger der Alternative für Deutschland (AfD) sein (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Altbundespräsident Joachim Gauck hat angesichts der wachsenden Wahlerfolge der AfD vor einer Ausgrenzung ihrer Wähler und vor einer Verengung der gesellschaftlichen Debatte gewarnt. Es erscheine ihm "bedrohlich", dass "viele in den linksliberalen Kreisen sehr pauschal alles ablehnen und sogar als Gefahr für die Demokratie verurteilen, was rechts von der politischen Mitte oder rechts von der Union ist", sagte Gauck dem Nachrichtenmagazin Focus.

Auch "linksliberale Meinungsführer" müssten lernen zu tolerieren, dass "Teile unserer Gesellschaft anders ticken, anders denken, anders sprechen, auch wenn dies bei liberalen Eliten Kopfschütteln, Ratlosigkeit und Ablehnung" hervorrufe. "Altmodische, konservative oder gar reaktionäre Menschen" seien nun einmal "ein nicht zu übersehender Teil unserer Gesellschaft". Das werde "vermutlich so bleiben. Und das erfordert echte Toleranz", so der ehemalige Bundespräsident weiter. Man könne in einer offenen Gesellschaft mit unterschiedlichsten Meinungen nicht alles akzeptieren. "Aber nicht alles, was wir nicht akzeptieren, ist deshalb gleich verfassungsfeindlich", sagte Gauck.

Das sei oft schwierig. Echte Toleranz sei "eine Zumutung". Zudem sieht der Altbundespräsident die Entwicklung der Political Correctness kritisch: "Wenn man die deutsche Sprache unbedingt einer erhofften gesellschaftlichen Entwicklung anpassen will, kann das schnell zu Übertreibungen führen, die von großen Teilen der Bevölkerung abgelehnt werden", sagte er. Er nenne "diesen Neusprech auch betreutes Sprechen". Der ehemalige Bundespräsident warnte auch vor Tabus in der gesellschaftlichen Debatte.

"Es kann nicht sein, dass man aus lauter Angst vor dem Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit oder des Rassismus kritische Themen nicht mehr ansprechen darf", sagte Gauck dem Nachrichtenmagazin Focus. Mit Blick auf die Zuwanderung sei "weitestgehend ein fürsorgliches Schweigen über die Probleme ausgebrochen". Zudem forderte der Altbundespräsident, kritische Fragen wie etwa zur Migration offen anzusprechen. "Wenn die demokratische Mitte Reizthemen meidet, werden diese an den politischen Rändern zu Hauptthemen", so Gauck.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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