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Ex-SPD-Chef Engholm kritisiert aktuelle Führungsspitze

Archivmeldung vom 14.02.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Björn Engholm (2016)
Björn Engholm (2016)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der frühere SPD-Vorsitzende Björn Engholm hat deutliche Kritik an der aktuellen Parteispitze und an der Vorsitzenden Andrea Nahles geübt. "Es wäre schön, wenn wir vier, fünf solcher Personen hätten wie die Grünen mit Habeck", sagte Engholm der "Welt".

Engholm  weiter: "Wir brauchen unkonventionelle Sozialdemokraten, die authentisch und verständlich sind. Wir brauchen ein breit aufgestelltes Team mit Potenzial. Das sehe ich derzeit nicht." Darüber hinaus sei die SPD immer eine Partei der Basis der Gesellschaft gewesen, eine Partei der Basisarbeit. "Aber wir sind in der Fläche nicht mehr vertreten." Engholm äußerte auch Zweifel, ob Nahles eine geeignete Kanzlerkandidatin der Sozialdemokraten wäre. "Andrea Nahles ist eine gestandene, erstklassige Sozialdemokratin. Vielleicht fehlt ihr nur eine eigenständige Aura - etwas, was Brandt, Schmidt und auch Richard Weizsäcker, selbst Franz Josef Strauß besaßen. Ob Nahles diese Aura noch entwickelt, weiß ich nicht", sagte Engholm.

"Auch bleibt die Frage offen, ob sie die nächste SPD-Kanzlerkandidatin werden sollte. Ihren Job als Parteichefin jedenfalls macht sie gut. Ich sehe derzeit niemanden, der das besser könnte." Der ehemalige SPD-Chef kritisierte, dass die Sozialdemokraten das Thema Ökologie vernachlässigt hätten. "Inhaltlich graben uns die Grünen mit der Ökologie ein Thema ab, das wir nicht intensiv genug besetzt haben." Dabei habe Willy Brandt bereits 1961 davon gesprochen, dass "der Himmel über dem Ruhrgebiet wieder blau werden muss", und damit mehr umweltpolitisches Denken gefordert. "Wir hätten von da an neben der Sozialität auch die Ökologie als typisch sozialdemokratisches Element vermitteln müssen", bemängelte Engholm. Er lobte aber die Pläne seiner Partei für eine Reform des Sozialstaats: "Die Gesellschaft ist viel tiefer sozial gespalten, als viele es wahrnehmen. 30 Prozent in unserem Land leben nicht gut." Wenn man diesen Teil nicht mit einer Grundrente unterstütze, werde es in 20 Jahren sehr viele Sozialrentner in Deutschland geben.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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