Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Politik Behörden registrieren Anstieg der Datenschutzbeschwerden

Behörden registrieren Anstieg der Datenschutzbeschwerden

Archivmeldung vom 31.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ordner, Gutachten, Papierberge, Abmahnungen...
Ordner, Gutachten, Papierberge, Abmahnungen...

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat in ihren ersten 100 Tagen die zuständigen Datenschutzbehörden stark belastet. "Rechnet man die derzeitigen Zahlen auf ein Kalenderjahr hoch, so ergibt sich eine Eingaben-Zahl von etwa 5.100 – das entspräche einer Verdreifachung", sagte der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar dem "Handelsblatt".

Im Jahr 2017 habe die Zahl der Eingaben noch bei etwa 1.600 gelegen. Auch die Berliner Datenschutzbeauftragte Maja Smoltczyk berichtet von einer "exorbitant" gestiegenen Zahl der Datenschutzbeschwerden. Von Mai bis Juli hätten ihre Behörde 1.380 Beschwerden von persönlich betroffenen Personen erreicht, sagte Smoltczyk dem "Handelsblatt". Im Vorjahreszeitraum seien es nur 344 gewesen. Auch die Meldungen von Datenpannen seien "rasant" gestiegen. "In den Monaten Mai bis Juli wurden uns 111 Vorfälle gemeldet, wohingegen wir im Vorjahreszeitraum lediglich 12 Meldungen verzeichnet haben." Die NRW-Landesdatenschutzbeauftragte Helga Block registrierte von Januar bis August etwa 7.100 schriftliche Eingaben – "und damit schon deutlich mehr als im gesamten Jahr 2017", wie die Behördenchefin dem "Handelsblatt" sagte.

Neben Beschwerden umfasst die Zahl auch allgemeine Beratungsanfragen. "Nicht erfasst sind die zahlreichen telefonischen Anfragen und Eingaben." Bei der Datenschutzbehörde in Baden-Württemberg gingen pro Jahr bisher 2.500 Anfragen und Beschwerden ein. "Wir rechnen für 2018 mit 5.000", sagte Landesdatenschützer Stefan Brink dem "Handelsblatt". Großen Beratungsbedarf hätten laut Caspar etwa betroffene Bürger, aber auch Unternehmen. Häufige Themen seien die Informationspflichten, die Bestellpflicht eines Datenschutzbeauftragten, die Auftragsverarbeitung und die Anfertigung und Veröffentlichung von Fotografien. Die Behörden sehen sich wegen der DSGVO inzwischen an den Grenzen ihrer Kapazitäten. "Es wird nicht möglich sein, die zum Teil komplexen Fragen der verantwortlichen Stellen in überschaubaren Zeiträumen zu beantworten", sagte Caspar. Ohne eine Aufstockung des Personals seien die Aufgaben künftig nicht mehr zu bewältigen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte schaft in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige