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Spahn wirbt in Debatte um Ehe für alle um Toleranz

Archivmeldung vom 06.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Tony Hegewald / pixelio.de
Bild: Tony Hegewald / pixelio.de

Das CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn hat in der Debatte um die Äußerungen der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) für mehr Toleranz geworben.

"Ich sehe das in der Sache anders, zumal sowohl die Verwandten- als auch die Vielehe im breiten gesellschaftlichen Konsens ausdrücklich gesetzlich verboten sind", sagte er der "Frankfurter Rundschau". "Aber ich werbe für eine offene und ehrliche Debatte, nur so dringen wir zum Kern vor und nehmen die Menschen mit. Und wer Toleranz und Respekt für sich einfordert, muss sie auch anderen und deren Positionen entgegenbringen. Ich empfehle einfach beiden Seiten, mal abzurüsten."

Spahn empfahl der CDU zugleich, sich der Ehe für alle zu öffnen. "Wir haben als CDU eigentlich den Kulturkampf gewonnen und merken es nicht", erklärte er. "Heute kämpft eine eher linke Szene für die gute alte bürgerliche Ehe - und mancher bei uns sieht das als Bedrohung, anstatt sich darüber zu freuen. Wenn Schwule und Lesben sich rechtlich verbindlich dauerhaft binden wollen, leben sie genau die Werte, die uns wichtig sind. Das ist modern gedachtes Bürgertum."

Kramp-Karrenbauer hatte davor gewarnt, wenn man die Ehe für Homosexuelle öffne, dann werde irgendwann vielleicht auch die Ehe für Verwandte oder die Vielehe folgen.

Von der Leyen wirbt für Gleichstellung der Homo-Ehe

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat sich für eine weitgehende Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften mit der Ehe ausgesprochen. Damit nimmt sie in der Debatte eine andere Haltung ein als Kanzlerin Angela Merkel: Zwar müsse man behutsam vorgehen, aber auch feststellen, dass sich in der Gesellschaft etwas fundamental geändert habe, sagte von der Leyen dem "Spiegel" zufolge am Montag im CDU-Präsidium. Als Beispiel führte die Ministerin, die auch stellvertretende Parteichefin ist, ihre eigene Familie an, eine "typische CDU-Familie". Da sei es kein Problem mehr, wenn im größeren Familienkreis zwei Männer oder Frauen eine Lebenspartnerschaft eingehen. "Die alten Tanten haben dann Tränen in den Augen und freuen sich, dass die Neffen und Nichten jemanden gefunden haben."

In der Union ist diese Haltung umstritten. In einem Grundsatzpapier machen mehrere Bundestagsabgeordnete, die sich zum konservativen Berliner Kreis zusammengeschlossen haben, Front gegen eine Gleichstellung. Die Väter und Mütter des Grundgesetzes hätten mit Ehe die Gemeinschaft von Mann und Frau gemeint, heißt es laut "Spiegel" in dem Papier.

Luxemburgs Premierminister Bettel wirbt für Homo-Ehe in Deutschland

Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel, erster und bisher einziger Regierungschef der EU, der mit einem Mann verheiratet ist, versteht die Widerstände gegen die Homo-Ehe in Deutschland nicht: "Ich kenne kein Land, das untergegangen ist oder einen wirtschaftlichen Nachteil erlitten hat, weil gleichgeschlechtliche Ehen eingeführt wurden", sagte Bettel dem "Spiegel". Es sei zwar das Recht der Deutschen, für sich selbst zu entscheiden, so der liberale Politiker. Er aber sei froh, in einem Land zu leben, in dem eine große Mehrheit im Parlament für die Homo-Ehe gestimmt habe. Er wünsche "jedem, ob Hetero oder Homo, so glücklich zu sein, wie ich es bin". In Luxemburg ist Schwulen und Lesben seit Jahresbeginn die Eheschließung erlaubt.

Der Premierminister heiratete Mitte Mai seinen langjährigen Partner Gauthier Destenay. "Für mich war das ein selbstverständlicher Schritt", sagte Bettel.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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