Rehlinger distanziert sich von SPD-"Manifest"

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Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) hat sich kritisch zum außen- und sicherheitspolitischen "Manifest" mehrerer SPD-Mitglieder geäußert - und dabei eine klare Abgrenzung formuliert. "Ich teile diese Positionen nicht", sagte Rehlinger dem Magazin Politico, stellte aber zugleich klar: "Man muss nicht jede Position, die man nicht teilt, in Bausch und Bogen direkt abbiegen wollen."
Rehlinger sagte, sie habe die außenpolitische Linie der SPD im
Parteivorstand 2023 mitbeschlossen. Diese sei weiterhin Grundlage für
die Regierungsarbeit. Das "Manifest" überrascht sie nicht: "Dass Ralf
Stegner oder Rolf Mützenich diese Position vertreten, ist nicht
wahnsinnig überraschend", so Rehlinger.
Die Aussagen zur Ukraine
und Russland sieht sie kritisch: "Ich glaube nicht, dass Russland unter
Putin überhaupt momentan ein Gesprächspartner sein kann und sein will."
Zusammenarbeit mit Putins Russland sei nicht das, was die Situation
gerade hergebe.
Zum Vorwurf, Parteichef Lars Klingbeil habe linke
Positionen vernachlässigt, sagte Rehlinger: "Wir müssen zur Kenntnis
nehmen, dass es in Deutschland Menschen gibt, die sehr friedensbewegt
sind." Vielleicht sei ein solches "Manifest" der Anlass, um nochmal die
Argumente auszutauschen.
Einen Fehler in der Einbindung
prominenter Kritiker sieht sie nicht: "Alle sind eingebunden und
eingeladen in den Debatten." Posten allein könnten Überzeugungen nicht
einbinden: "Menschen, die eine Haltung haben, lassen sich nicht allein
durch Posten einbinden."
Zum anstehenden Parteitag erklärte Rehlinger: "Es geht darum, neue Stärke zu erlangen - manchmal eben auch über Debatten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur