Schwesig warnt vor "Klimaschutz mit der Brechstange"

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Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) warnt vor zu ambitionierten Klimavorgaben. "Klimaschutz darf nicht mit der Brechstange gemacht werden", sagte sie in der "Welt am Sonntag".
Das Heizungsgesetz in der letzten Wahlperiode habe dem wichtigen
Anliegen des Klimaschutzes schwer geschadet. "Es muss sichergestellt
sein, dass die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands nicht gefährdet wird
und dass Klimaschutzmaßnahmen sozial ausgewogen gestaltet werden." Dazu
gehörten beispielsweise geringere Strompreise. Im Koalitionsvertrag
hatten sich SPD und Linke vor vier Jahren noch auf das Ziel verständigt,
dass Mecklenburg-Vorpommern bereits 2040 statt 2045 klimaneutral sein
soll. Ein entsprechender Gesetzentwurf der Regierung fehlt bis heute.
Das
Land Niedersachsen will an seinem bereits festgeschriebenen Zieljahr
2040 festhalten. "Einmal getroffene Verabredungen und beschlossene Ziele
dürfen nicht immer wieder zur Disposition gestellt werden", sagte
Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) der "Welt am Sonntag". Unternehmen
müssten sicher sein, dass sich die Umstellung auf klimaneutrale
Technologien langfristig lohne. "Aber machen wir uns nichts vor, das
Land hat nur begrenzte Einflussmöglichkeiten auf die Zielerreichung.
Letztlich kommt es auf entsprechende förderliche Rahmenbedingungen auf
Bundes- und EU-Ebene an", sagte Lies weiter.
In Rheinland-Pfalz
haben sich derweil Unternehmerverbände und Gewerkschaften in einem
gemeinsamen Brief gegen die geplante Verschärfung des
Landesklimaschutzgesetzes gewandt. Sie befürchten durch ein Vorziehen
der Klimaneutralität von 2045 auf 2040 einen "Wettbewerbsnachteil für
unser Bundesland nicht nur im internationalen, sondern bereits im
innerdeutschen Vergleich", wie es in dem Schreiben heißt. Im Bund gilt
das Zieljahr 2045, in der Europäischen Union 2050. Der Gesetzentwurf in
Rheinland-Pfalz befindet sich im parlamentarischen Prozess.
Quelle: dts Nachrichtenagentur