Bayaz sieht Zustimmung zu Schuldenpaket im Bundesrat skeptisch
Archivmeldung vom 19.03.2025
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) hat sich skeptisch gegenüber dem von Union, SPD und Grünen verabredeten Milliarden-Kreditpaket gezeigt. "Geld alleine wird Putin nicht beeindrucken", sagte Bayaz dem Podcast "Einspruch" der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" am Mittwoch. "Geld alleine löst auch keine strukturellen Probleme."
Mit Blick auf die Abstimmung über die Reform der Schuldenbremse sprach 
er von einem "mulmigen Gefühl im Bundesrat" gesprochen, "wenn die Länder
 die Hand heben bei diesem Paket". Es sei "noch nicht ganz bewusst", wo 
das langfristig hinführen werde. Jetzt müssten "Reformen, 
Beschleunigung, Vereinfachung folgen", sagte der Grünen-Politiker.
Der
 Bundestag hatte am Dienstag grünes Licht für das von Union, SPD und 
Grünen vereinbarte Schuldenpaket gegeben. Nach dem Beschluss des 
Bundestags muss noch der Bundesrat am Freitag zustimmen.
Künftig 
sollen die Ausgaben für Verteidigung und weitere sicherheitspolitische 
Ausgaben ab einer Höhe von einem Prozent des nominalen 
Bruttoinlandsprodukts künftig nicht mehr auf die Schuldenregel des 
Grundgesetzes angerechnet werden. Dabei geht es auch um Ausgaben des 
Bundes für den Zivil- und Bevölkerungsschutz sowie für die 
Nachrichtendienste, für den Schutz der informationstechnischen Systeme 
und für die "Hilfe für völkerrechtswidrig angegriffene Staaten". Im 
ursprünglichen Entwurf von SPD und Union war die Ausnahme nur für 
Verteidigungsausgaben geplant.
Darüber hinaus soll im Grundgesetz
 die Einrichtung eines Sondervermögens in Höhe von 500 Milliarden Euro 
ermöglicht werden. Die entsprechenden Kredite sollen ebenfalls von der 
Schuldenregel ausgenommen werden. Hier hatten die Grünen durchgesetzt, 
dass die Zweckbestimmung der Mittel von "für Investitionen in die 
Infrastruktur" auf "für zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur 
und für zusätzliche Investitionen zur Erreichung der Klimaneutralität 
bis 2045" geändert wurde.
100 Milliarden Euro sollen den Ländern 
für Investitionen zur Verfügung gestellt werden und weitere 100 
Milliarden Euro in den Klima- und Transformationsfonds fließen. Die 
Laufzeit des Sondervermögens beträgt zwölf Jahre. Die Zusätzlichkeit des
 Sondervermögens soll unterdessen gewährleistet werden, indem zunächst 
eine "angemessene Investitionsquote" im regulären Bundeshaushalt 
erreicht wird.
Quelle: dts Nachrichtenagentur


 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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