Anschlag von Magdeburg: Innenministerin will Daten zusammenführen
Archivmeldung vom 18.01.2025
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will nach dem Anschlag von Magdeburg die Daten der Polizeien in Bund und Ländern über potenzielle Amoktäter und Terroristen zusammenführen.
Um die Wiederholung einer solchen Tat zu verhindern, müsse man notfalls 
auch den Datenschutz einschränken, sagte Faeser dem "Redaktionsnetzwerk 
Deutschland" (Samstagausgaben). "Wir müssen aus dem furchtbaren Anschlag
 in Magdeburg die richtigen Konsequenzen ziehen", sagte die 
SPD-Politikerin. "Das betrifft vor allem die zeitgemäße Bündelung und 
Analyse von Daten."
Faeser reagierte damit auf die jüngste 
Zusammenstellung des Bundeskriminalamtes, die zeigt, dass der Täter 
Taleb A. vor dem Anschlag in 110 Vorgängen bei Polizei und Justiz 
vermerkt war. "Die Sicherheit unserer Bevölkerung muss die oberste 
Priorität haben", sagte Faeser dem RND. "Löschfristen müssen überprüft 
werden, damit Daten noch vorhanden sind, wenn es darauf ankommt. Und 
große Datenmengen müssen auch mit KI analysiert werden können." Dafür 
habe sie mit dem Gesetzentwurf zur automatisierten Datenanalyse bereits 
einen Vorschlag vorgelegt.
Die Ministerin fügte hinzu: "Außerdem 
brauchen wir neue, präzisere Kriterien und Handlungskonzepte, um die 
Gefährlichkeit von Personen zu bewerten, die in kein bisheriges Raster 
passen. Daran arbeiten wir intensiv in der Innenministerkonferenz - und 
werden diese Arbeit weiter forcieren." Wenn sich verschiedene Behörden 
mit einer Person beschäftigten, müsse es Fallkonferenzen auch in den 
Ländern geben. Dort müssten alle Informationen zusammengetragen werden, 
um die Gefährlichkeit einer Person und Eingriffsmöglichkeiten so präzise
 wie möglich zu prüfen.
Faeser betonte, aus der Chronologie des 
BKA ergebe sich "das Bild eines Mannes, der psychisch auffällig und von 
wirren Verschwörungstheorien getrieben war. Er zeigte eine massive 
Islamfeindlichkeit und eine Nähe zu Ideologien von Rechtsextremisten. 
Sein Hass richtete sich sowohl gegen den deutschen Staat als auch gegen 
einzelne Personen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur


        
        
        
        
        
      
      