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Mögliche Manipulation bei Bundestagswahlen

Archivmeldung vom 05.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: www.foto-fine-art.de  / pixelio.de
Bild: www.foto-fine-art.de / pixelio.de

Bei den Bundestagswahlen 1990 bis 2005 ist es womöglich zu Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung gekommen. Das belegt eine neue Studie, die im Fachjournal „Electoral Studies“ erschienen ist.

Die beiden Politikwissenschaftler Christian Breunig (Universität Toronto) und Achim Goerres (Universität zu Köln) haben die über 80.000 Wahlbezirksergebnisse jeder der fünf Bundestagswahlen auf Unstimmigkeiten untersucht. Dazu verwendeten sie Benfords Gesetz aus der Statistik. Es besagt, dass die Ziffern 0 bis 9 bei Zahlen, die aus mehreren natürlichen Prozessen zusammenkommen, ungleiche Häufigkeiten aufweisen. Beispielsweise kommt die 0 an der zweiten Stelle einer Zahl häufiger vor als die 9. Wenn bei einer Wahlauszählung etwas falsch gemacht wird – sei es durch Betrug oder Schlamperei, schlägt der Test auf Benfords Gesetz Alarm. Die Analysetechnik erlaubt es aber nicht, den Grund für die Unregelmäßigkeit aufzuzeigen. Sie kann auch nicht anzeigen, ob gewisse Parteien durch die Unregelmäßigkeiten bevorzugt oder benachteiligt wurden.

Die zentralen Ergebnisse der beiden Wissenschaftler:

• Die Erststimmenergebnisse wiesen bei über 1500 Wahlkreistests nur wenige Unregelmäßigkeiten auf.
• Bei den Zweitstimmenergebnissen, die nur für die großen Parteien CDU/CSU, SPD und PDS/Linke (in den neuen Bundesländern) durchgeführt wurden, zeigten sich bei den Tests für die Bundesländer zwei bemerkenswerte Muster bei den Verletzungen.
• Je dominanter eine Partei in einem Bundesland war, desto eher kam es zu einer Verletzung des Benfordschen Gesetzes. So kam es in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern, in denen die Wahlen zu Gunsten von SPD, CDU und CSU ausgingen, zu mehreren Verletzungen. Dies könnte mit einer parteiischen Zusammensetzung der Wahlhelfer zusammenhängen.
• Im Jahr 2002 ergaben die Tests bei der PDS Verletzungen in allen neuen Bundesländern. Da die PDS bei jener Wahl in den Umfragen vor der Wahl – wie dann auch später tatsächlich – unter der 5%-Hürde lag, könnten Wahlhelfer entweder zu Gunsten oder Ungunsten der PDS ausgezählt haben.
• Die Autoren regen eine gründliche Untersuchung der Wahlhelferrekrutierung und der Auszählungsroutinen in der gesamten Bundesrepublik an.

Quelle: Universität zu Köln

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