Klingbeil stützt Kranken- und Pflegeversicherung mit Bundesmitteln
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat "grundlegende und mutige" Strukturreformen der Sozialversicherungen angekündigt, wird die klamme Kranken- und Pflegeversicherung aber zunächst mit Geld aus dem Bundeshaushalt stützen. "Wir sind uns darüber im Klaren, dass in der Pflege- und der Krankenversicherung eine schwierige Situation besteht und wir hier stabilisieren müssen", sagte der SPD-Chef dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Aber wir können die Probleme nicht dauerhaft einfach nur mit immer mehr
Steuergeld kitten", mahnte er. Der Vizekanzler verwies auf die
Vereinbarung im Koalitionsvertrag, nach der "mit Expertinnen und
Experten grundlegende und mutige Strukturreformen" erarbeiten werden
würden.
Zuvor hatte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU)
Milliardenbeträge für beide Versicherungssysteme gefordert, um die
Finanzlage zu verbessern und weitere Beitragssatzsteigerungen zu
verhindern. Beide Versicherungszweige schreiben rote Zahlen.
Der
SPD-Vorsitzende hob hervor, die Fleißigen sollten sich auf einen starken
Sozialstaat verlassen können. "Deshalb sollten ein bisschen kreativer
sein, als nur zu fordern, dass die Menschen einfach länger arbeiten oder
Leistungen im Gesundheitswesen gestrichen werden."
Klingbeil
verteidigte den Vorstoß von Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD), auch
Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung aufzunehmen. "Ich finde
persönlich auch, wir können darüber reden, wer alles und wer wie viel in
die Rentenkasse einzahlt", so der Minister. "Das ist eine wichtige
Debatte und diese Offenheit brauchen wir."
Quelle: dts Nachrichtenagentur