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Ex-Frauenministerin Schmidt: "Manuela Schwesig muss hart bleiben"

Archivmeldung vom 05.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Renate Schmidt bei einer Lesung aus ihrem Buch "Lasst unsere Kinder wählen"
Renate Schmidt bei einer Lesung aus ihrem Buch "Lasst unsere Kinder wählen"

Lizenz: CC0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Ex-Frauenministerin Renate Schmidt (SPD) hat ihrer Nachfolgerin Manuela Schwesig (SPD) geraten, beim Thema Lohngerechtigkeit hart zu bleiben.

"Es werden jetzt zwar viele Gründe aufgeführt, warum Frauen schlechter bezahlt werden. Aber das sind alles schlechte Gründe", sagte Schmidt der "Welt". "Es nützt nichts, wenn die Wirtschaft klagt, dass es zu wenige Fachkräfte gibt. Die Fachkräfte sind da: nämlich die Frauen, deren Potenzial viel zu wenig erkannt wird." Allerdings seien Frauen "in nicht ganz geringem Ausmaß" selber schuld an der Misere, sagte Schmidt. "Manchmal sind wir schon ein bisschen bescheuert."

So zeigten Untersuchungen, dass in außertariflich bezahlten Bereichen die Einstiegsgehälter von Frauen um zehn Prozent niedriger liegen als bei Männern - bei identisch hoher Qualifikation. "Erfragen zu können, was andere in vergleichbaren Jobs verdienen, könnte helfen, den Frauen ein bisschen mehr Mut zu machen", sagte Schmidt.

Schmidt äußerte sich anlässlich des 30. Jubiläums des Frauenministeriums, das am Dienstag in Berlin gefeiert wird. Ein solches Ressort sei nach wie vor nötig, sagte Schmidt: "Natürlich brauchen wir ein Ministerium, das sich um die Gleichstellung kümmert. Frauen werden immer noch schlechter bezahlt und haben immer noch schlechtere Aufstiegschancen. Es ist viel passiert, aber gut ist es noch nicht."

Schmidt hatte in ihrer Zeit als Frauen- und Familienministerin von 2002 bis 2005 Projekte wie das Elterngeld und den Kita-Ausbau für unter Dreijährige konzipiert. Realisiert wurden sie dann von ihrer Nachfolgerin Ursula von der Leyen (CDU). "Frau von der Leyen hat fortgesetzt, was ich begonnen hatte", sagte Schmidt. Sie sei darüber in keiner Weise gram. "Die Familien- und Frauenpolitik, die damals geboren wurde, hat zwei Mütter: Die eine war bei der Zeugung dabei, die andere bei der Geburt." Letztlich habe es auch die Union gebraucht, um die Modernisierung der Familienpolitik durchzusetzen, weil so die Widerstände minimiert worden seien. "Die Union konnte die eigene Ministerin ja nicht im Regen stehen lassen."

Entschieden trat Schmidt der Darstellung entgegen, für Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sei Familienpolitik nur "Gedöns" gewesen. "Damit das einmal für alle Zeiten klar ist: Mir gegenüber hat er das nie gesagt, und er hat sich auch nie so verhalten. Auch gegenüber Christine Bergmann nicht, in deren Gegenwart er diesen Satz einmal flapsig hat fallen lassen", sagte Schmidt. Schröder habe das Ressort nie für eine Nebensächlichkeit gehalten. "Familien- und Frauenpolitik ist harte Gesellschaftspolitik, das war für die SPD immer klar."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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