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Autoexperte: Pflicht zur Nachrüstung wird nicht funktionieren

Archivmeldung vom 28.02.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.02.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

Der Autoexperte Willi Diez, Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, glaubt nicht, dass die oft geforderte Pflicht zur Nachrüstung älterer Diesel-Autos als Folge des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts funktionieren wird: "Das müssten alle Hersteller bezahlen", sagte Diez der "Heilbronner Stimme". "Euro-5-Diesel wurden aber auch von ausländischen Herstellern auf den Markt gebracht. Ich habe aber meine Zweifel, dass sich die ausländischen Hersteller daran beteiligen werden."

Eine ausschließliche Verpflichtung der deutschen Hersteller gehe schon aus Gründen des Wettbewerbs nicht. "Es wird daher nicht umsetzbar sein - und auch zu lange dauern", so der Autoexperte. Es gebe außer bei den manipulierten Diesel keine gesetzliche Grundlage, dass die Hersteller die Nachrüstung bezahlen müssten. Der Experte weist noch auf ein weiteres Problem hin: "Die aktuelle ADAC-Studie hat gezeigt, dass mit einer Hardware-Nachrüstung die Verbräuche um bis zu sechs Prozent steigen werden. Das mindert den ökologischen Wert der Nachrüstung, da der CO2-Verbrauch damit nach oben gehen wird."

Diez erwartet, dass die Autobauer nach dem Urteil die Kaufanreize für Dieselfahrer wieder steigern werden: "Ich erwarte, dass es bald wieder Anreize gibt. Ich würde jedem raten, der ein betroffenes Auto hat, jetzt abzuwarten. Es wird sicher Angebote der Hersteller geben - das Auto daher besser nicht mit großen Abschlägen als Gebrauchten verkaufen." Außerdem befürchtet er ein Händlersterben: "Die sind jetzt die Ärmsten. Die sitzen jetzt auf den Autos mit Euro-5-Norm. Die Händler werden Verluste mit diesen Fahrzeugen machen." Das werde manchen Autohändler an die Grenzen der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit bringen, prophezeit der Experte. "Die einzige Möglichkeit, diese Fahrzeuge noch loszubekommen liegt im Osten."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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