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Seehofer warnt vor "Kumpanei" zwischen Politikern und Journalisten

Archivmeldung vom 07.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Horst Seehofer Bild: csu.de
Horst Seehofer Bild: csu.de

CSU-Chef Horst Seehofer empfiehlt Politikern ein "distanziertes Verhältnis" zu den Medien. Das sagte der Politiker angesichts der Debatte um das Verhältnis von Bundespräsident Christian Wulff zu "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". Er "habe in 30 Jahren eine Menge an Wellenbewegungen im Zusammenwirken mit den Medien erlebt", so Seehofer. Er möchte "keine Kumpanei". Das sei "manchmal schwierig, weil das auch Freundschaften verbietet. Aber es ist notwendig. Eine natürliche innere Distanz ist gut."

Seehofer hatte vor allem nach dem Bekanntwerden seiner Affäre und seines außerehelichen Kindes im Fokus der Berichterstattung von Boulevard-Medien gestanden.

Weiterhin hat Seehofer seinem Koalitionspartner FDP Ratschläge für den Weg aus der Krise erteilt. Die Liberalen müssten jetzt einen "modernen Liberalismus in dieser globalisierten Welt und vielfältigen Gesellschaft beschreiben", sagte der CSU-Chef gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Im letzten Jahrzehnt habe sich viel verändert. "Es ist nicht mehr alles so, wie es in den Zeiten von Hans-Dietrich Genscher war". Politik lebe immer von zwei Komponenten: "Das eine ist die programmatische Ausrichtung - da hat die FDP selber erkannt, dass die Reduzierung auf eine Steuersenkungspartei zu wenig ist. Und das andere sind authentische Persönlichkeiten." Für die bayerische FDP ist Seehofer zuversichtlich. Er "traue ihr zu, sich aus dem Bereich unter fünf Prozent zu befreien."

Hans Werner Kilz: Wulff-Anruf bei "Bild"-Zeitung "tiefer hängen"

In der Debatte über eine Einflussnahme von Bundespräsident Christian Wulff auf Medienberichte hat der frühere Chefredakteur von "Spiegel" und "Süddeutscher Zeitung", Hans Werner Kilz, den Journalisten mehr Gelassenheit empfohlen.

Verärgerte Anrufe von Spitzenpolitikern bei Chefredakteuren seien "das Normalste von der Welt", sagte Kilz dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Journalisten sollten nicht so larmoyant sein." Er verstehe zwar, "dass die Journalistenverbände jetzt Zeter und Mordio schreien müssen, weil angeblich die Pressefreiheit in Gefahr sei." Man müsse in solchen Fällen "eben den Rücken durchdrücken."

Kilz betrachtet Wulffs Verhalten aber weniger als eine Gefahr denn als einzigartige Dummheit. "Ich sehe den Kollegen Kai Diekmann ja förmlich zittern vor Angst", so Kilz mit Blick auf Wulffs Anruf beim Chefredakteur der Bild-Zeitung. "Ein so törichtes Vorgehen wie bei Wulff habe ich noch bei keinem Spitzenpolitiker erlebt. Spätestens als Diekmanns Mailbox ansprang, hätte er auflegen müssen. Stattdessen hat er ein Tondokument geliefert, mit dem er sich jetzt vorführen lassen muss. Das schadet dem Amt und gibt den Amtsinhaber der Lächerlichkeit preis." Einen "Machtkampf" zwischen Wulff und den Medien gibt es Kilz zufolge nicht. Es komme derzeit lediglich zu einer Solidarisierung innerhalb der gesamten Presse gegen einen Angriff von außen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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