IW: Schwarz-Rot stopft mit Sondervermögen Haushaltslöcher
Die schwarz-rote Koalition nutzt das Sondervermögen Infrastruktur und Klimaschutz (SVIK) wohl auch, um Haushaltslöcher zu stopfen, anstatt ausschließlich zusätzliche Investitionen zu tätigen. Das geht aus einer am Samstag veröffentlichten Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor.
Für die Deutsche Bahn sind demnach 18,8 Milliarden Euro aus dem SVIK
vorgesehen, während die Schieneninvestitionen im Bundeshaushalt 2026 um
13,7 Milliarden Euro sinken. Bei der Sanierung von Autobahnbrücken
sollen 2026 2,5 Milliarden Euro aus dem SVIK fließen, während die
Investitionen für Bundesfernstraßen um 1,7 Milliarden Euro gekürzt
wurden. Auch der Breitbandausbau und Investitionen in Krankenhäuser
werden nun über das SVIK finanziert. Der Breitbandausbau taucht dabei
2026 mit 2,3 Milliarden Euro im SVIK auf. 2024 wurde er noch mit 1,8
Milliarden Euro im Kernhaushalt geführt, dort ist er künftig nicht mehr
zu finden.
Allein bei der Verkehrsinfrastruktur verschaffe
Schwarz-Rot sich einen Haushaltsspielraum von zehn Milliarden Euro -
Geld, das die Koalition nicht an anderer Stelle einsparen müsse, so das
IW. Das volle Ausmaß dieser Praxis bleibe dabei im Dunklen, weil die
Verschiebung der Ausgaben zwischen Kernhaushalt, Sondervermögen und KTF
schwer nachvollziehbar sei.
"Die Bundesregierung verspielt mit
diesem Vorgehen viel Glaubwürdigkeit", sagte IW-Haushaltsexperte Tobias
Hentze. "Statt neuer Brücken finanziert Deutschland mit dem
Sondervermögen jetzt auch die Mütterrente. Das ist ein schweres
Foulspiel."
Quelle: dts Nachrichtenagentur